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Sclerotium rolfsii

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Beitrag  sulco-willi Do 11 Sep 2014, 14:29

Hallo zusammen,

da ich auf meiner Homepage den Pilz Sclerotium rolfsii erwähnt habe, werde ich immer mal wieder gefragt, wie der aussieht. Da ich diese Seuche damals ziemlich radikal bekämpft hatte (wobei wahrscheinlich mehr Pflanzen durch das Pilzmittel als durch den Pilz kaputt gegangen sind), konnte ich nie ein Bild liefern. Jetzt bin ich bei meiner Umtopfaktion doch tatsächlich wieder auf einen Topf gestoßen, der von Sclerotium rolfsii (gelegentlich höre ich, dass der Name falsch sei) befallen war. So unglaublich das klingen mag, ich habe dieses Jahr rund 800 Sulcos umgetopft und genau eine davon war befallen. Daher kann ich nun endlich ein Bild dieses Schadpilzes zeigen

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Im unteren Teil des Wurzelballens sieht man deutlich die kleinen weißen Kügelchen. Das sind die sog. Sclerotien.

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Wenn man genauer hinschaut, sieht man auch das Geflecht der Pilzfäden, das zwischen den Sclerotien entstanden ist. Wenn meine Informatioenen stimmen, ernährt sich der Pilz von abgestorbenen Pflanzenteilen und scheidet als Stoffwechselprodukt Oxalsäure aus, wodurch Pflanzennährstoffe blockert werden. Im fortgeschrittenen Stadium führt das zu Chlorose und schließlich zum Absterben.

Nach meinen leidvollen Erfahrungen mit diesem Pilz, ist er sehr schwer zu bekämpfen und wahrscheinlich kaum endgültig auszurotten. Ich hatte es damals nach einem Artikel in KuaS mit Simbo probiert und hatte den Eindruck, dass das Sclerotium danach verschwunden war. Allerdings geht dieses Mittel nicht gerade schonungsvoll mit den Kakteen um. Ich verlor in den Folgejahren mindestens 1000 Sulcos und viele weitere wurden geschädigt. Man muss davon also dringend abraten. Ich war in meiner Panik leider zu blöd mit der Dosierung zu experimentieren und vorsichtig an die Sache heranzugehen. Inzwischen weiß ich, dass das Mittel "Rovral" einen ziemlich sicheren Schutz vor Sclerotium bietet und das bei völliger Unschädlichkeit für den Kaktus. Da es sich um einen Pilz handelt, der sich im Substrat ausbreitet, genügt es allerdings nicht, die Pflanzen zu spritzen. Da das Fungizid mehr oder weniger unlöslich in Wasser ist, reicht es nach meiner Erfahrung noch nicht einmal, wenn man durchdringend damit gießt. Da das Mittel aus der wässrigen Suspension ausfällt, bleibt es in den oberen Schichten des Substrats hängen. Aus diesem Grund mische ich es zu 0,1% meinem Pflanzsubstrat zu. Das mag Manchem suspekt erscheinen, aber ich habe damit guten Erfolg. Wie gesagt, in diesem Jahr zu ersten Mal wieder eine befallene Pflanze (nach X Jahren). Übrigens! wenn man etwas darauf achtet riecht man den Pilz auch ziemlich deutlich - ein ganz typischer Pilzgeruch. Noch etwas: durch Umtopfen, Wurzeln abschneiden etc. ist Sclerotium rolfsii nicht beizukommen.

Ich wünsche euch allen eine Sclerotium-freie Sammlung, aber wenn ihr diesen Pilz trotzdem einmal habt, hilft euch hoffentlich dieser Beitrag.

Beste Grüße

Willi

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Beitrag  Cristatahunter Do 11 Sep 2014, 15:18

Hallo Willy

Ja die hatte ich auch schon ab und zu in meinen Töpfen. Noch nie habe ich Chemie angewendet.
Wenn ich diesen Pilz bei mir feststellte (ein Blick an das Abzugsloch genügt) habe ich die Pflanzen ausgetopft, alle Erde weggespült und abtrocknen lassen. Nach dieser Prozedur hatte ich immer Ruhe vor neuer Pilzinfektion.
Meistens habe ich diesen Pilz in Pflanzen die von Spanien kamen.
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Beitrag  Escobar Do 11 Sep 2014, 21:27

Hallo zusammen,

ich hatte damit auch große Probleme und habe die gesamte Sammlung mit dem altbekannten Rovral behandelt. Ob dies nun die duchschlagende Wirkung hatte, kann ich nicht beurteilen, da ich zudem die komplette Sammlung auf rein mineralisches Substrat umgestellt habe. Bei allen Pflanzen wurden anhaftende Humusanteile des alten Substrates komplett entfernt! Zudem kultiviere ich die Pflanzen seit zwei Jahren viel luftiger, da die Seitenwände des GWH im Sommer entfernt werden und ordentlich Durchzug herrscht.
Die Kombination dieser Maßnahmen hat sich zu 100% positiv auf die Pflanzen ausgewirkt. Die ehemals befallenen Pflanzen zeigen wieder Wachstum und eine frische, lebhafte Farbe. In diesem Jahr habe ich nur eine Pflanze mit genanntem Pilz entdeckt. Beim Austopfen stellte ich fest, daß bei diesem Topf das humushaltige Substrat nicht entfernt worden war. Irgendwie habe ich den Substratwechsel hier wohl verpasst. Alle anderen Kakteen in der Bims, Zeolite, Lava-Mischung zeigen keinerlei Befall. Ich werde in diesem Jahr die komplette Sammlung vorsorglich auch wieder mit Rovral abgießen bzw. tauchen.

Jeder sollte sich plötzlich im Wachstum stockende und fahlgrau werdende Pflanzen seiner Sammlung genau ansehen, ob nich zufällig der Pilz Ursache des Übels ist. Selbst robust und gesund scheinende Pflanzen sehen innerhalb weniger Wochen oftmals zum Heulen aus! Bei rechtzeitigem Eingreifen ist die Entwicklung jedoch durchaus reversibel.

Ich schließ mich Willi's Wünschen nach einer pilzfreien Sammlung für alle sofort an.

Grüße

Christian
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Beitrag  Cristatahunter Fr 25 Jun 2021, 07:09

Jetzt bei diesem feuchtwarmen Wetter ist dieser Pilz auf dem Vormarsch. Das beimischen von Humus fördert diesen Pilz, das kann auch ich bestätigen. Und doch möchte ich nicht darauf verzichten Humus beizumischen. In der sommerlichen Ruhezeit ohne Wasser, wird sich dieser Pilz wieder abschwächen. Pflanzen die jetzt nich wie gewünscht aussehen, wechsle ich das Substrat aus und beseitige das alte Substrat.
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Beitrag  sulco-willi Fr 25 Jun 2021, 12:49

Hallo,
ich habe mich ja weiter oben ausführlich geäußert, Dem kann ich eigentlich nur anfügen, dass ich dank Rovra-Beimischung zum Subtrat, seit mindestens 7 Jahren keinen Pilz mehr gesehen habe. Mir ist egal, was die Anti-Chemie-Fraktion sagt, aber mir hat es gereicht, als ich vor Jahren um die 1000 Pflanzen verloren habe. (Damals wusste kaum ein Mensch etwas von Sclerotium rolfsii). Inzwischen ist meine Sammlung pilzfrei, aber ich würde sofort wieder Rovral beimischen, wenn auch nur ein Topf auftauchen würde, der befallen wäre. Ich glaube übrigens fest daran, dass man sich diesen Pilz mit Blumenerde etc. einschleppt. Ich hatte vor längerer Zeit einmal den Fall, dass ein Rest Composana Blumenerde längere Zeit herumlag. Als ich sie irgendwann mal verwenden wollte, war die über und über mit Sclerotium rolfsii verseucht.
Beste Grüße
Willi

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Beitrag  Trude Fr 25 Jun 2021, 15:07

Seit letztem Herbst habe ich wohl in zwei Töpfen mit Beaucarnea recurvata diesen Pilz. Die Pflanzen stehen separat und sind auch schon ein bzw. zwei mal umgetopft und an den Wurzeln mit einem Desinfektionsspray behandelt worden. Aber nun sieht man wieder dieses komische Zeugs am Abzugloch eines Topfes. Also wieder austopfen, abwaschen, mit einem Fungizid einsprühen, frisches mineralisches Substrat mit gedämpfter Blumenerde mischen und in einem neuen Topf auf Erfolg hoffen? Ich möchte nicht das sich der Pilz bei meinen Pflanzen ausbreitet. Dieses Fungizid Rovral scheint es nicht mehr zu geben im Handel, oder?
Ich finde es mittlerweile mehr als ärgerlich was man sich mit gekauften Erden so alles ins Haus holt...
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Beitrag  sulco-willi Fr 25 Jun 2021, 15:52

Ja, es sieht so aus, als wäre dieses Produkt augelaufen. Zu Alternativen kann ich nichts sagen. Dann hilft bei kleinem Bedarf tatsächlich nur dämpfen.
Gruß
Willi

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Beitrag  Gast Fr 25 Jun 2021, 15:53

Naja, wundert dich das? Billig, billig, billig und osteuropäische Moore vernichten. Denen ist doch wurscht ob man sich mit so einer Blumenerde Pilze, Trauerfliegen, Pest, Cholera oder längst ausgestorbene Dinosaurier ins Haus holt. Schlussendlich kann doch sowieso kein Endverbraucher nachweisen wo die Seuche herkommt und der Reibach ist längst gemacht. Sieht man ja auch an dem Müll, welcher so gemeinhin als Kakteenerde verkauft wird. Wie lange Pflanzen in dem Zeugs überleben können spielt da gar keine Rolle. Würde man Tiere so behandeln, käme man in den Knast, aber Pflanzen haben ja keine Rechte. Was will man aber schon von einer Gesellschaft erwarten, die's noch nicht mal schafft Menschenrechte zu respektieren?
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Beitrag  Trude Fr 25 Jun 2021, 16:19

Eine Pflanze habe ich jetzt entsorgt, die zweite liegt weit ab mit desinfizierten Wurzeln zum trocknen.
Ich habe die teure Erde von Neudorff, Compo, Bio torffrei und auch als Bio Kompost. Nichts davon würde ich weiter empfehlen....
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Beitrag  Cristatahunter So 21 Aug 2022, 21:02

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Heute ist mir beim entsorgen eines verstorbenen Kaktus wieder der Sclerotium Rolfsii begegnet. Ob der Pilz der Grund für das Ableben ist, oder das Ableben des Kaktus den Pilz begünstigt, bin ich mir nicht sicher. Der Kaktus ist an Wurzelfäule gestorben.

Ich hoffe die Fotos sind aussagekräftig.
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