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Säulenkakteen (Übersicht Gattungen) - Pflege im Sommer & und im Winter

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Säulenkakteen (Übersicht Gattungen) - Pflege im Sommer & und im Winter Empty Säulenkakteen (Übersicht Gattungen) - Pflege im Sommer & und im Winter

Beitrag  konsilia2014 Mi 10 Apr 2019, 01:44

Da vor kurzem eine Sonderpublikation erschienen ist und die Resonanz hier im Forum nicht so gut darauf war (auch aufgrund einiger fehlender Gattungen) hab ich mir mal die Mühe gemacht und eine eigene Zusammenfassung erstellt (mit gängigen Gattungen in Kultur - aber auch sehr seltenen). Persönlich kultiviere ich seit über 20 Jahren vorwiegend Säulenkakteen. 18 Jahre davon über im Garten (Freilandkultur ohne Regenschutz) - seit 3x Jahren kultiviere ich die meisten Pflanzen im unbeheizten Gewächshaus) - die Überwinterung erfolgt seit 3x Jahren überwiegend im Keller (mit Fenstern und entsprechendem Lichteinfall bei 8 bis 10 Grad) - zuvor ausschließlich im kühleren Treppenhaus bzw. manche auch zuvor in der Wohnung (bei Zimmertemperatur).

Hier mal ein paar Erfahrungswerte von mir (ich kultiviere seit über 20 Jahren mit Hauptaugenmerk Säulen). Mein Augenmerk liegt dabei nicht auf der Blüte. Ich lege Wert auf gesunde Pflanzen und bin auch kein Foto-Nerd, wenn mal was blüht. Mich fasziniert das Aparte und der Schwerpunkt meiner Sammlung ist mittlerweile auch von der "red-list" geprägt. Wobei mir die Pflanze hauptsächlich optisch gefallen muss.

Acanthocalycium
Im Alter säulig (oder "solitär"). Kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden.

Kultivierung im Freien ohne Regenschutz ist möglich. Regnet es aber im Sommer "durchschnittlich" stagniert die Pflanze. Von dem her: Eher Gewächshaus, dann kann man sich auch an einer Blüte erfreuen.

Armatocereus
kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden - ist es wärmer (um die 10 Grad wächst die Pflanze auch im Winter), will gerne gelegentlich mit Wasser besprüht werden. Aber kein "MUSS" - wächst auch so, Sonnenlicht vorausgesetzt.

Kultivierung ohne Regenschutz im Sommer ist nicht empfehlenswert.

Arrojadoa
kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden - ist es wärmer (um die 10 Grad wächst die Pflanze auch im Winter - wenn auch minimal - Sonnenlicht vorausgesetzt).

Kultivierung ohne Regenschutz im Sommer ist nicht empfehlenswert.

Brachycereus
kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden - am besten wärmer (8 bis 10 Grad). Die Pflanze stellt im Winter ihr Wachstum ein.

Kultivierung ohne Regenschutz im Sommer ist nicht empfehlenswert.

Diese Gattung werden die wenigsten in Kultur haben. Kann aber entgegen der Fachliteratur (gepfropft wird empfohlen) auch auf eigenen Wurzeln gehalten werden. Ist aber in der Pflege etwas heikel.

Browningia
kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden - am besten wärmer (8 bis 10 Grad). Werden die Pflanzen dauerhaft (länger) unter 0 bis 5 Grad (oder weniger) ausgesetzt gibts mindestens Kälteflecken und der Verlust der Pflanze droht. Von Kälteflecken erholen sich die Pflanzen nur sehr langsam... Pflanze stellt im Winter das Wachstum ein.

Pflanze kann im Sommer auch ohne Regenschutz kultiviert werden - Pflanze liebt UV-Strahlen und die direkte Sonne. Zumindest hertlingiana (viridis) - candelaris würde ich nur im Gewächshaus halten - verträgt zuviel Regen eher nicht.

Carnegia
kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden. Braucht viel UV-Licht.

Pflanze kann im Sommer auch ohne Regenschutz kultiviert werden.

Cereus #aethips & validus (vormals forbesii)
Die beiden Arten können ab 5 Grad überwintert werden. Ist es etwas wärmer und das Sonnenlicht entsprechend wachsen sie auch etwas im Winter.

Große Solitärpflanzen können auch ohne Regenschutz im Freien im Sommer kultiviert werden. Bei kleineren Pflanzen würde ich jedoch abraten.

Cipocereus
Würde ich dauerhaft nicht um die 5 Grad überwintern (sind etwas kälteempfindlicher) - Überwinterung bei 8-10 Grad ist kein Problem. Pflanze wächst leicht im Winter - Sonnenlicht vorausgesetzt.

Kann ohne Regenschutz im Sommer kultiviert werden. Im Gewächshaus ist aber ein besseres Wachstum bei kontrollierten Wassergaben - gegeben.

Cleistocactus
Können problemlos bei 5 Grad überwintert werden, auch etwas kühler. Kleinwüchsige Arten sind aber etwas empfindlicher und sollten schon bei mindestens 5 Grad überwintert werden.

Im Sommer muss man auch "trennen" - kleinwüchsige Arten sind ohne Regenschutz "kritisch" - große Solitärpflanzen (bsp. strausii) halten auch Dauerregen stand. Dennoch empfehle ich auch hier (wenn man die Möglichkeit hat) das Gewächshaus.

Coleocephalocereus
Dauerhafte Überwinterung bei 5 Grad würde ich nicht empfehlen. Die Pflanzen sind etwas sensibler. Überwinterung bei 8 bis 10 Grad ist kein Problem.

Kutlivierung im Freien ohne Regenschutz ist nicht empfehlenswert. Regnet es zuviel gibt es Fäulnis.

Corryocactus
Pflanzen sind sehr kälteempfindlich. Überwinterung bei mindestens 10 Grad. Kälteschäden treten sonst an der Spitze der Pflanze ein.

Kultivierung im Freien ohne Regenschutz ist nicht empfehlenswert.

Dendrocereus/Epiphyllum/Hylocereus/Lepismium oder bsp. Discocactus phyllanthoides
Für mich persönlich mehr Sukkulente als Kaktus (...) - zweitens kann ich die Unterteilung auf gleich 5x (!) Gattungen nicht nachvollziehen. Überwinterung ab 0 Grad möglich. Ist da "recht schmerzfrei" - meine Solitärpflanze blüht jeden Sommer - kann leicht im Freien ohne Regenschutz kultiviert werden. Liebt UV-Licht. Sommer wie Winter "schmerzfrei".

Denmoza
Zwar in jungen Jahren kugelförmig - wird aber im Alter durchaus "säulig" - Überwinterung ab 5 Grad möglich.

Zur Kultivierung im Sommer ohne Regenschutz kann ich nichts sagen, hierbei hab ich keine Erfahrungswerte. Die Gattung steht bei mir folglich im Gewächshaus (hab ich erst seit 3 Jahren)

Echinocereus
Hier gibt es zum einen winterharte, frostharte - und "normale". Die Normalos hab ich auch schon zwischen 0 bis 5 Grad dauerhaft überwintern, die wollen auch eher eine kühle als eine warme Überwinterung und für mein Empfinden viel "Frischluft".

Können im Sommer auch ohne Regenschutz kultiviert werden - und blühen trotzdem - auch ohne Düngung mit viel Phosphor. Dünge meine Pflanzen mit hohem Kalium-Anteil und geringem Phosphor-Anteil. Lieben UV-Licht, auch was das Wachstum betrifft sehe ich keinen großen Unterschied zwischen Gewächshaus - und im Freien.

Bei empfindlichen Arten wie nivosus oder kleinstwüchsigen (gilt auch für Sämlingspflanzen) würde ich davon abraten ohne Regenschutz zu kultivieren.

Echinopsis (und Trichocereus)
Können zwischen 0 bis 5 Grad dauerhaft überwintern, die wollen auch eher eine kühle als eine warme Überwinterung und für mein Empfinden viel "Frischluft". Blühen bei mir genauso im Freien (ohne Regenschutz) wie im Gewächshaus. Einfach zu kultivierende Art - einige sind aber sehr anfällig bzgl. Wollläuse. Insbesondere bei einer Überwinterung über 10 Grad. Auch von dem her: Eher kühler überwintern.

Insbesondere die Trichocereen (oder säulenförmigen Echinopsen) lieben UV-Strahlen - diesen Pflanzen macht eine Kultivierung im Freien ohne Regenschutz gar nichts aus - Wachstum sehr gut und gleichzusetzen mit dem im Gewächshaus.

Blaue Trichocereen sollten aber bei mindestens 5 Grad überwintert werden. Weiter sind sie sehr nässe empfindlich. Von dem her kann ich dabei eine Kultivierung ohne Regenschutz nicht empfehlen.

Eriosyce
Im Alter säulenförmig. Sollte bei mindestens 5 Grad überwintert werden. Eher wärmer (8 bis 10). Pflanze ist sehr nässe empfindlich.

Kultivierung ohne Regenschutz ist nicht empfehlenswert. Der Verlust der Pflanze droht bei länger anhaltendem Regen (oder kurzen stark Regenperioden).

Espostoa
Kann ab 5 Grad aufwärts überwintert werden. Es sollten aber auch mindestens 5 Grad sein. Pflanze ist etwas kälteempfindlicher. Von daher empfehle ich mindestens 8 bis 10 Grad.

Kultivierung ohne Regenschutz ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Regnet es zuviel wachsen die Pflanzen nicht.

Espostoopsis dybowskii
Mindestens 8 bis 10 Grad im Winter und möglichst etwas UV-Licht (Sonnenlicht). Pflanze ist sehr kälteempfindlich. Kultivierung ohne Regenschutz nicht empfehlenswert, sehr nässe empfindlich.

Eulychnia
Pflanzen sind zum Teil (!) sehr kälteempfindlich. Überwinterung bei mindestens 10 Grad. Kälteschäden treten sonst an der Spitze der Pflanze ein. Größere Pflanzen sind aber etwas robuster.

Kultivierung im Freien ohne Regenschutz ist nicht empfehlenswert.

Facheiroa
Mögen es im Winter auch etwas wärmer (8 bis 10 Grad) - halten nur kurzzeitig Temperaturen um die 5 Grad aus. Dauerhaft kann es bei um die 5 Grad kritisch werden.

Kultivierung im Freien ohne Regenschutz ist bei Solitärpflanzen möglich. Mit den Blüten wirds dann aber schwierig. Bei kleineren Pflanzen rate ich davon komplett ab.

Haageocereus
Pflanzen sind zum Teil (!) etwas kälteempfindlich. Nach Möglichkeit eher bei 8 bis 10 Grad. Als um die 5 Grad.

Kultivierung im Freien ohne Regenschutz ist zum Teil möglich - aber bei einigen Arten nicht empfehlenswert, da sehr nässe empfindlich. Eher Gewächshaus (...)

Harrisia
Werden die meisten nur als Pfropfunterlage verwenden (...) - Überwinterung ab 0 Grad möglich. Mag es etwas kühler.

Kultivierung im Freien ohne Regenschutz ist möglich, sofern es keine Sämlinge oder Jungpflanzen sind.

Isolatocereus
Kälteempfindlich und etwas sensibler. Würde ich nur ab 8-10 Grad überwintern.

Staunässe vermeiden. Infolgedessen Freilandkultur ohne Regenschutz nicht empfehlenswert.

Micranthocereus
Überwinterung empfehle ich bei mindestens 8-10 Grad und etwas Sonnenlicht. Kühler hab ich es noch nicht ausprobiert.

Kultivierung im Freien ist nicht zu empfehlen. Sehr empfindlich bzgl. Staunässe. Pflanzen mit Cephalium bei Standortwechsel immer so stellen, dass sich das Cephalium zur Sonne richtet. Nach Möglichkeit keinen Standortwechsel vornehmen (Sommer/Winter).

Pflanzen sind generell sehr heikel - insbesondere die Wurzelbildung betreffend. Hat die Pflanze ein gutes Wurzelwerk ausgebildet ist sie sehr robust, gesund und schiebt auch gut an (das Wachstum betreffend)

- Myrtillocactus cochal
Sehr kälteempfindlich. Verträgt kurzzeitig Temperaturen um die 5 Grad, aber nicht dauerhaft. 8 bis 10 Grad sollten es sein. Wächst dann auch im Winter und bildet auch Neutriebe (Arme) aus.

Kultivierung ohne Regenschutz nicht empfehlenswert, da sehr nässe empfindlich.

- Myrtillocactus eichlamii
Sehr kälteempfindlich. Verträgt kurzzeitig Temperaturen um die 5 Grad, aber nicht dauerhaft. 8 bis 10 Grad sollten es sein. Wächst im Winter auch leicht (in Kultur meist unverzweigt).

Kultivierung ohne Regenschutz nicht empfehlenswert, da sehr nässe empfindlich. Im Gewächshaus sehr sparsam gießen, auch im Sommer. Neigt schnell zur Fäulnis.

- Myrtillocactus geometrizans
Verträgt auch eine Überwinterung ab 5 Grad (obwohl blau bereift). Empfehlenswert sind aber 8 bis 10 Grad (mit Sonneneinstrahlung) - erhält die Pflanze im Winter Licht, wächst sie und bildet auch Neutriebe (Arme) aus.

Leicht zu haltende Art - auch eine Kultivierung ohne Regenschutz ist möglich, die Pflanze verträgt viel Wasser, ohne dass dies zum Nachteil wird.

Neobuxbaumia
Überwinterung bei 5 Grad hab ich noch nicht probiert. Vom Gefühl eher 8 bis 10 Grad (=besser, vom Gefühl...)

Mit der Kultivierung im Freien hab ich ebenfalls keine Erfahrungswerte, da ich die Gattung erst habe seit ich ein Gewächshaus habe und die Pflanze dort kultiviert wird.

Neoraimondia
Auch ein wenig sensibler und etwas kälte empfindlich. Überwinterung nur bei 8-10 Grad empfehlenswert.

Im Sommer ist grundsätzlich eine Kultivierung ohne Regenschutz möglich. Regnet es durchschnittlich eher wenig kann dies ein Vorteil sein (da viel UV-Licht) - regnet es aber sehr stark oder sehr lange durchschnittlich viel, ist dies der Pflanze eher abträglich. Kommt auf den Sommer an (...)

- Notocactus leninghausii (Parodia)
Bei Solitärpflanzen wie der Art leninghausii kann auch von Säulen gesprochen werden. Nicht zu warm überwintern, sonst kommen Wollläuse. Am besten 8 bis 10 Grad. Pflanze neigt auch bei dauerhaften Temperaturen um die 5 Grad seltsamer Weise zu Wollläusen. Bei 8-10 Grad hab ich dieses Phänomen noch nicht festgestellt.

Meine Solitärpflanzengruppe (ca. 40 Jahre alt - 60-70cm hoch) hab ich auch schon im Garten ohne Regenschutz blühender Weise kultiviert. Kleinere Pflanzen sind nässe empfindlicher. Sind generell im Gewächshaus etwas besser aufgehoben als draußen.

- Notocactus magnifica/schumanniana/warasii (Parodia)
Sehr alte Pflanzen werden auch säulenförmig. Mit mittleren und großen Solitärpflanzen hab ich gute Erfahrungen mit der Kultivierung ohne Regenschutz gemacht (blühen auch regelmäßig, ---) die Arten schumanniana & warasii) - Überwinterung ab 5 Grad möglich. Blühen auch ohne Regenschutz.

Die Art magnifica (blaue Farbe) sollte aber bei 8-10 Grad überwintert werden und im Sommer einen Regenschutz haben (#Gewächshaus) - reagiert sehr empfindlich auf Staunässe.


Oreocereus
Fachliteratur und Fachleute sagen zwar die Pflanze kann dauerhaft kühl ab 0 Grad überwintert werden. Bin da aber aufgrund Erfahrungswerten anderer Meinung. Würde die Pflanzen nicht mal dauerhaft bei 5 Grad überwintern. Persönlich kann ich nur 8-10 Grad empfehlen. Zumindest meine (kleinere Solitärs) sind sehr kälteempfindlich.

Kultivierung im Sommer ohne Regenschutz ist nicht empfehlenswert, die Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe.

Pachycereus
Überwinterung ab 5 Grad möglich. Pflanzen mögen es etwas kühler, können aber genau so gut bei 8 bis 10 Grad überwintert werden, sehe da keinen Unterschied bzgl. der Entwicklung der Pflanze.

Etwas empfindlicher dagegen ist die Art "marginatus" - eine sehr empfindliche Art. Verträgt 5 Grad nicht so gut (etwas zu kühl), sollte aber auch nicht über 10 Grad sein. Wird die Pflanze bei Zimmertemperatur überwintert neigt sie zu Wollläusen. "schottii" sollte auch nicht zu warm überwintert werden, sonst besteht ebenfalls die Gefahr von Wollläusen.

Pierrebraunia
Auch etwas kälte empfindlicher. Von dem her nach Möglichkeit mit 8 bis 10 Grad überwintern.

Kultivierung im Sommer ohne Regenschutz ist nicht empfehlenswert, die Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe.

Pilosocereus
Die meisten sind blau bereift. Alles was blau ist, sollte nach Möglichkeit bei 8 bis 10 Grad überwintert werden. Unter 5 Grad entstehen zum Teil Kälteflecken. Manche Arten kann man gut (unbedenklich ab 5 Grad überwintern) - die meisten mögen es aber schon etwas wärmer, von daher Empfehlung: 8 bis 10 Grad.

Im Sommer kann man pauschal nichts sagen, da es zu viele Arten gibt. Insbesondere die Art gounellei sollte man vor Staunässe schützen und nur im Gewächshaus kultivieren. Die meisten Arten entwickeln sich besser, wenn sie einen Regenschutz haben - die meisten können aber auch ohne Regenschutz kultiviert werden. Wobei hier die Formel gilt, je größer die Pflanze desto eher ist eine Kultivierung im Freien sinnvoll/möglich. Sollten mindestens 10cm Größe hierfür aufweisen (...)

Polaskia
Etwas kälte empfindlicher als die meisten Säulengattungen. Würde ich nicht dauerhaft bei 5 Grad überwintern. 8 bis 10 Grad erscheinen mir ideal. Wird die Pflanze zu warm (bei Zimmertemperatur) überwintert, neigt sie zwar zum Wachstum, aber auch zu Wollläusen.

Kann auch im Freien (ohne Regenschutz) kultiviert werden, entwickelt sich im Gewächshaus aber besser und es besteht die Chance auf Blüten (auch in Kultur - bei Solitärpflanzen)

Rauhocereus riosaniensis
Für mich persönlich keine Gattung, sondern wie die Alt-Gattung Borzicactus - der Gattung Cleistocactus anzusiedeln.

Selenicereus
Am bekanntesten ist wohl die Königin der Nacht. Kann ab 0 Grad überwintert werden - mag es etwas kühler. Überwintere ich generell im Treppenhaus wie auch manche Echinopsen oder sonstige wenige Pflanzen die bei 8-10 Grad Wollläuse bekommen. Kann im Sommer auch ohne Regenschutz kultiviert werden. Allerdings muß man dabei auf Blüten meist verzichten.

- Stenocereus beneckei
Überwinterung bei 8-10 Grad optimal, verträgt auch um die 5 Grad. Kann hell (mit Sonne) wie dunkel (ohne Sonne) überwintert werden. Stagniert bei 5 Grad, wächst leicht bei 8-10 Grad und neigt bei Zimmertemperatur im Winter zu starkem Wachstum aber auch zu Wollläusen.

Sollte im Sommer nur mit Regenschutz gehalten werden, da die Pflanze (insbesondere Habitatpflanzen in Kultur sehr "vermehlt" sind)

- Stenocereus eruca
Überwinterung bei 8-10 Grad. Sehr kälte empfindlich. Nach Möglichkeit auch im Winter die Pflanze mit Licht (Sonnenbestrahlung) überwintern.

Im Sommer ist eine erfolgreiche Kultivierung ohne Regenschutz kaum möglich. Pflanze braucht im Gewächshaus hohe Temperaturen und viel UV-Strahlen um gesunde kräftige Dornen (die typisch für diese Art sind) auszubilden. Keine Anfängerpflanze.

- Stenocereus griseus / pruinosus
Nach Möglichkeit bei 8-10 Grad überwintern. Vertragen aber auch 5 Grad.

Im Sommer ist bei ausgewachsenen Pflanzen eine Kultivierung ohne Regenschutz möglich. Die Pflanzen entwickeln sich aber mit Regenschutz etwas besser. Wollen aber viel UV-Licht.

- Stenocereus martinezii / thurberi
Für mich eine Art - in der Fachliteratur wird unterschieden. Thurberi ist von der Bedornung her die gängige Art die zu 98% angeboten wird. Sehr selten findet man auch die Art martinezii. Martinezii hat rötlich braune Areolen und deutlich kürzere Dornen. Persönlich hab ich beide Varianten, wobei sie ich persönlich als eine Art zählen würde. Das Chaos perfekt macht, dass die Art Martinezii als "gefährdet" eingestuft wird. Persönlich denke ich, dass sie aufgrund eines anderen Habitats etwas anders ausfällt aber genetisch das gleiche ist.

Wie auch immer (...) nach Möglichkeit bei 8-10 Grad überwintern, vertragen auch kurzzeitig um die 5 Grad, aber nicht dauerhaft. Neigen bei zu warmer Überwinterung (= Zimmertemperatur) zu Wollläusen. Hat sich die Pflanze verzweigt bzw. Seitentriebe gebildet, wachsen diese gut im Winter weiter (bei 8-10 Grad).

Stepahnocereus
Pflanze ist etwas kälte empfindlich. Würde ich nur bei 8-10 Grad überwintern, dauerhaft 5 Grad ist zu wenig.

Im Sommer ist eine Kultivierung ohne Regenschutz nicht empfehlenswert.

Stetsonia
Pflanze kann auch bei 0 bis 5 Grad überwintert werden (entwickelt sich dann im Sommer aber nicht so gut). Ideal sind 8 bis 10 Grad. Steht die Pflanze über den Winter zu warm neigt sie zu Wollläusen.

Solitärpflanzen können auch ohne Regenschutz kultiviert werden. Regnet es aber zuviel (überdurchschnittlich) ist dies der Pflanze eher abträglich. Liebt UV-Licht (UV-Strahlen).

Trichocereus
siehe Echniopsis

Weberbauerocereus
Eher bei 5 Grad überwintern - als bei 8-10 Grad. Stehen sie zu warm (zum Teil auch bei 8-10 Grad der Fall) neigen manche Arten zu Wollläusen.

Kann im Sommer auch ohne Regenschutz kultiviert werden.
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Beitrag  konsilia2014 Mi 10 Apr 2019, 01:53

Hildewintera (Hybriden) - siehe Cleistocactus
blühen auch bei Freilandkultur im Garten (ohne Regenschutz) - also möglich. Vom Begriff her gängig als Hildewintera - ist aber ein Synonym der Gattung Cleistocactus.

Vatricania guentheri - siehe Espostoa
siehe Gattung Espostoa (meist noch als Vatricania "gängig")
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Beitrag  Pantalaimon Mi 10 Apr 2019, 01:58

Hallo,

wow! Absolut geniale Zusammenstellung! Da hast Du Dir echt viel Arbeit gemacht. Vielen vielen Dank!  danke

Noch ein paar Ideen meinerseits:

Cleistocactus:
Unsere zwei Cleistocacteen (C. strausii + C. tupizensis) brauchen insb. bei warmer Überwinterung, aber auch gerne bei einer 8°-10°-Überwinterung an wärmeren Tagen mit Sonne, etwas Wasser, weil sonst die Triebspitzen dazu neigen zu vertrocknen - und im Sommer dann reichlich.

Oreocereus:
In der Natur wachsen O. celsianus und O. trollii in Höhen zwischen 3500m und 4000m. In Kultur habe ich nie ausprobiert, was passiert, wenn man sie richtig kühl überwintert, aber dem Naturstandort nach sollten sie trocken (!) eigentlich kühle Temperaturen (inkl. deutlichem Frost) problemlos vertragen. Aber kommt vielleicht auch auf die Herkunft der Pflanze an ...?

Weberbauerocereus:
Überwintert bei uns seit Jahren im Wohnzimmer, bisher (zum Glück) problemlos und ohne Schmierläuse. Aber gut zu wissen, dass der auch kühler könnte.


Tausend Dank + Viele Grüße!
Chris
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Beitrag  kaktussnake Mi 10 Apr 2019, 10:04

super zusammenstellung , welche sich auch grösstenteils mit meinen erfahrungen deckt

bei den eriosycen lohnt es sich, den " alten " namen zu wissen
neoporterias sind und eriocyce im eigentlichem sinne sind hier die empfindlichsten gegen kälte
neochilenia, pyrhocactus und thelocephala - hier hab ich schon einige testpflanzen bei den lobivien um die 0° - manchmal bis -3° - überwintert - am besten halten es die pyrhocactus aus, ich glaube, denen gefällt das sogar

dazu noch:

lespismium ianothele
copiapoas - verschiedene
acanthocalycium
hildewintra colademononis
verschiedene oreocereen -allerdings sind bei -5° gerade bei den oreocereen einige kaputt gegangen
carnegia gigantea ca 25 jahre alte pflanze, kleinere sind empfindlicher - die sämlinge haben das nicht ausgehalten
der vollständigkeithalber (keine säulen) versch. turbinicarpen und ausgewählte matucanas
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Beitrag  coolwini Mi 10 Apr 2019, 11:09

DANKE für die super Zusammenstellung!
war bestimmt eine Heiden Arbeit!
LG Wini
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Beitrag  Nopal Mi 10 Apr 2019, 11:20

Eine super Zusammenstellung *daumen* , vielen dank für die mühe.danke

Beste Grüße
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Beitrag  TobyasQ Mi 10 Apr 2019, 12:03

Super Übersicht, die hilft sehr Exclamation Danke

konsilia2014 schrieb:Dendrocereus/Epiphyllum/Hylocereus/Lepismium oder bspw. Discocactus phyllanthoides

Hier ist sicher die Gattung Disocactus gemeint, welche jetzt wieder Aporocactus heisst.
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Beitrag  Dietmar Mi 10 Apr 2019, 13:14

Florian,
dass ist eine wunderbare Zusammenstellung. Da ruht die Säulenkultur auf einem festen Fundament!  :Danke:

Gruß

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Beitrag  Gast Mi 10 Apr 2019, 22:07

konsilia2014 schrieb:Da vor kurzem eine Sonderpublikation erschienen ist und die Resonanz hier im Forum nicht so gut darauf war (auch aufgrund einiger fehlender Gattungen)
Da sich die Auswahl auf kleinbleibende Säulen beschränkt, welche auch für eine Fensterbrettkultur geeignet sind (siehe Buchtitel), finde ich die Auswahl extrem gelungen!
Übrigens ist auch deine Auswahl alles andere als vollständig. Wo sind beispielsweise die häufig kultivierten Zwerge wie Mila und Pygmaeocereus? Nur so als Beispiel. Wenn du schon andere wegen Unvollständigkeit rügst, dann solltest du aber auch auf die Unvollständigkeit deiner Übersicht hinweisen!

Etwas sehr gewöhnungsbedürftig Acanthocalycium, Denmoza, Eriosyce, Notocactus und ähnliches unter Säulenkakteen gelistet zu sehen, aber okay, bei der Wuchsform...

So, genug geschimpft - jetzt kommt der positive Teil: Vielen Dank für deine Mühe! Respekt!
Meiner Meinung nach sollte unser Admin diesen Thread gut sichtbar oben anpinnen, damit man ihn immer gleich zur Hand hat.

Erfreulicherweise hast du ja darauf hingewiesen, dass es sich um rein subjektive Erfahrungswerte von dir handelt. Dann sollte man diese auch nie in Frage stellen, aber auch nicht unbedingt blind übernehmen. Im Zweifelsfall reicht es oft schon, wenn man sich kurz mal mit der ursprünglichen Herkunft seiner Säule befasst (Klimadiagramm, etc.), um halbwegs ein Grundgefühl für eine erfolgreiche Kultur zu entwickeln.

Zu ein paar deiner Erfahrungswerte möchte ich der Vollständigkeit halber aber doch kurz meine subjektiven Erfahrungen beisteuern:
- Winterwachstum hab ich bisher noch nie bei einer meiner Säulen beobachtet
- trotz der Herkunft Peru hatte ich bisher noch nie irgendwelche Kälteprobleme bei Corryokakteen. Bisher wurde auch immer kurzfristiger Nachtfrost problemlos weggesteckt
- sowas niederliegend wachsendes wie z.B. Haageocereus sollte man irgendwann am besten in breiten Schalen oder Ampeln kultivieren
- bei Micranthocereus kann man darauf hinweisen, dass diese meist im Spätherbst/Winter blühen
- bei Pilosocereus kann man nicht wegen der Vielzahl an Arten schwer pauschalisieren, sondern eher wegen dem riesigen Verbreitungsgebiet von Mexiko bis ins südliche Brasilien (!)
- bei Selenicereus grandiflorus einfach mutig Wasser und Dünger rankippen, dann klappt´s auch mit den Blüten Wink
- Stenocereus eruca kommt zwar aus Niederkalifornien, aber bei mir hat der bisher sogar immer leichte Nachtfröste ohne Jammern vertragen. Dafür würde ich persönlich mittelamerikanische Epiphyten wie Weberocereus eher etwas wärmer überwintern

In diesem Sinne: Vielen Dank nochmals für das Teilen deiner Erfahrungswerte sowie für den Aufwand! *daumen*
Und Daniel, bitte oben anpinnen... Danke!
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Säulenkakteen (Übersicht Gattungen) - Pflege im Sommer & und im Winter Empty Re: Säulenkakteen (Übersicht Gattungen) - Pflege im Sommer & und im Winter

Beitrag  konsilia2014 Do 11 Apr 2019, 02:09

Shamrock schrieb:
konsilia2014 schrieb:Da vor kurzem eine Sonderpublikation erschienen ist und die Resonanz hier im Forum nicht so gut darauf war (auch aufgrund einiger fehlender Gattungen)
Da sich die Auswahl auf kleinbleibende Säulen beschränkt, welche auch für eine Fensterbrettkultur geeignet sind (siehe Buchtitel), finde ich die Auswahl extrem gelungen!
Übrigens ist auch deine Auswahl alles andere als vollständig. Wo sind beispielsweise die häufig kultivierten Zwerge wie Mila und Pygmaeocereus? Nur so als Beispiel. Wenn du schon andere wegen Unvollständigkeit rügst, dann solltest du aber auch auf die Unvollständigkeit deiner Übersicht hinweisen!

Etwas sehr gewöhnungsbedürftig Acanthocalycium, Denmoza, Eriosyce, Notocactus und ähnliches unter Säulenkakteen gelistet zu sehen, aber okay, bei der Wuchsform...

So, genug geschimpft - jetzt kommt der positive Teil: Vielen Dank für deine Mühe! Respekt!
Meiner Meinung nach sollte unser Admin diesen Thread gut sichtbar oben anpinnen, damit man ihn immer gleich zur Hand hat.

Erfreulicherweise hast du ja darauf hingewiesen, dass es sich um rein subjektive Erfahrungswerte von dir handelt. Dann sollte man diese auch nie in Frage stellen, aber auch nicht unbedingt blind übernehmen. Im Zweifelsfall reicht es oft schon, wenn man sich kurz mal mit der ursprünglichen Herkunft seiner Säule befasst (Klimadiagramm, etc.), um halbwegs ein Grundgefühl für eine erfolgreiche Kultur zu entwickeln.

Zu ein paar deiner Erfahrungswerte möchte ich der Vollständigkeit halber aber doch kurz meine subjektiven Erfahrungen beisteuern:
- Winterwachstum hab ich bisher noch nie bei einer meiner Säulen beobachtet
- sowas niederliegend wachsendes wie z.B. Haageocereus sollte man irgendwann am besten in breiten Schalen oder Ampeln kultivieren
- bei Pilosocereus kann man nicht wegen der Vielzahl an Arten schwer pauschalisieren, sondern eher wegen dem riesigen Verbreitungsgebiet von Mexiko bis ins südliche Brasilien (!)

In diesem Sinne: Vielen Dank nochmals für das Teilen deiner Erfahrungswerte sowie für den Aufwand! *daumen*
Und Daniel, bitte oben anpinnen... Danke!

Bzgl. der Sonderpublikation bin ich anderer Meinung. Finde sie nicht gut strukturiert und die zwei unterschiedlichen Philosophien der Autoren fatal. Weiter wäre es interessant zu wissen, ob diese Habitatpflanzen in Kultur oder Nachzuchten in Kultur betreffen. Ob man mit Freude auf der Fensterbank (also ganzjährig in der Wohnung) kultivieren kann steht und fällt mit dem Fenster (folglich der Verglasung und deren Licht/UV-Durchlässigkeit) und diesbzgl. sehe ich insbesondere bei Neubauten schwarz.

Dazu hat Dietmar einen schönen Topic verfasst, der sich insbesondere auch mit der Photosyntheserate in Abhängigkeit der Wellenlänge (UV-Strahlen) beschäftigt

https://www.kakteenforum.com/t21980-glas-pflanzen-und-die-energieeinsparverordnung?highlight=glas

Hatte zwei Jahre lang 6x Säulenkakteen ganzjährig bei meiner Schwiegermutter untergestellt (Südseite) vermeintlich beste Bedingungen. Allerdings hatte sie vor Jahren neue Fensterscheiben bekommen. Tja... Ende vom Lied war... die machten bzgl. Längenwachstum keinen cm und nicht mal einen neuen Stachel. Blieben komplett gleich und es fand folglich über zwei Jahre schlicht keine Photosynthese statt.

Zu meinen Erfahrungswerten - insbesondere der Freilandkultur (ohne Regenschutz) sei vielleicht noch soviel gesagt, dass ich einen Humusanteil mit einem sehr hohen Kalium-Wert verwende, infolgedessen ein geringer Stickstoff und Phosporanteil. Als Abdeckung Lavamulch und vergrößerte Abzugslöcher.

Entscheidend ist nach meiner Erfahrung nicht, wenn man sich mit dem ursprünglichen Habitat beschäftigt. Da brauchst Du bei Sämlingspflanzen oder Nachzuchten nicht anfangen. Außer es handelt sich um Alt-Importe oder Sprosse davon. Grundsätzlich sind Pflanzen die original aus dem Habitat stammen leichter/eher ohne Regenschutz zu kultivieren, oft auch dankbarer ob der UV-Strahlen. Mit dem Klimadiagramm (ohne Glas) von Süd-/Mittel-/Nordamerika kann ich mir wenig kaufen, dass hab ich hier in Deutschland (und eben in Kultur) eben anders. Und im Habitat wachsen die unterm Himmel (ohne Glas) auch insofern hab ich die Erfahrung gemacht, dass man manche Gattungen auch problemlos ohne Regenschutz kultivieren kann.

Winterwachstum war für mich anfangs auch besonderes (eher seltsam) mittlerweile hab ich mich bei den wenigen Arten daran gewöhnt und erfreue mich jährlich dran. Das Wachstum ist bei einer Sprossbildung besonders stark ausgeprägt, oder auch bei Kakteen die Höcker (oder Ähnliches) machen - wie Armatocereus oder Arrojadoa.

Die gängigen Haageocereen (die üblicher Weise erhältlich sind) sind meist säulig. Einige wenige Arten sind in der Tat niederlegend. In botanischen Gärten oder in alten Freibeeten sieht man das in der Tat häufig. Die Pflanzen legen sich sicher im Habitat eher und schneller nieder, als bei uns in Kultur.

Bzgl. der Überwinterungsgrade bei Pilosocereen pauschalisiere ich insofern, dass man durchaus einen einheitlichen Richtwert von 8-10 Grad im Winter ausgeben kann. Unter 15cm Länge würde ich keine Säule ohne Regenschutz kultivieren. Bis auf die Art gounellei hab ich keinen in meiner Sammlung der zu Staunässe neigt bzw. Regen empfindlich ist.

Was das Verbreitungsgebiet von Pilosocereus angeht - sollte man vorwiegend ab dem Südende von Mexiko angeben, um den i-Punkt zu treffen. Meiner Meinung nach gibt es bei der Gattung (wie bei anderen auch) deutlich weniger Arten - ist aber auch eine Sache der persönlichen Philosophie. In der Fachliteratur die Diskrepanz zwischen Lumpern und Splittern. Vielleicht sollte die DKG dazu mal eine Umfrage durchführen. Mein Grundgefühl wäre aber dazu dass es etwa 50-50 ausginge.

ps: die häufig kultivierten Zwerge wie Mila und Pygmaeocereus werden für meine Begriffe deshalb gerne kultiviert, weil sie schnell und recht blühfreudig sind, mir sind sie aber zu klein - wie auch einige andere Gattungen, die ich nicht aufgeführt habe. Ich nehme zwar Blüten mit (oder in Kauf) - aber mir sind sie recht egal. Hab lieber eher gesunde Pflanzen und bin dabei wunschlos glücklich. Wenn man Säulen bzgl. Blüten kultivieren möchte empfiehlt sich ein ganzjähriger Platz. Und kein Wechsel Sommer/Winter. Insofern mag die Sonderpublikation der DKG (passendes transparentes Fensterglas vorausgesetzt) durchaus auf eine erfolgreiche Fensterbank-Kultur zu treffen. Allerdings wurde darauf (auf Licht, UV-Licht) unzureichend eingegangen - sprich auf eine essenzielle Voraussetzung.

@ Elke (kaktussnake)

Bei Oreocereus bin ich zum Teil bei Dir. Ich denke dass eine Überwinterung auch bei leichten Minusgraden (nur bei Solitärpflanzen) möglich und auch durchaus üblich ist. Adolf von Donauwaldkakteen verfährt seit Jahren so und hat Erfolg. Allerdings überwintert er die auch draußen (mit entsprechendem UV-Licht) - das UV-Licht oder die Sonneneinstrahlung halte ich dabei für essenziell den Fortbestand der Pflanze zu gewährleisten. Persönlich hab ich schlechte Erfahrungen in einem sehr harten (kalten) Winter mit meinem sehr dunklen und lichtarmen Treppenhaus gemacht bzgl. des Andenmannes.
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