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Kakteenkultur im Kalthaus

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Kakteenkultur im Kalthaus Empty Kakteenkultur im Kalthaus

Beitrag  komtom Sa 13 März 2021, 21:37

Hallo Gemeinde,

wie hier im Forum bereits berichtet habe ich vor 2 Jahren ein drittes Gewächshaus gebaut. Dieses Gewächshaus ist ohne Heizung geplant und so zogen die meisten meiner "frostharten" Kakteen dann im Herbst 2019 hier ein. Der erste Winter 2019/20 war nicht aussagekräftig d. h. es gab keine längeren Frostperioden. So dass wie erwartet, alle Pflanzen das gut überlebten haben. Aber das waren ohnehin diejenigen die vorher schon bis zu 30 Winter ohne Heizung überstanden haben. Diesen Winter bin ich dann sehr viel Mutiger geworden und habe auch solche Kakteen in dem unbeheiztem GWH belassen von denen man weiß dass sie Frost vertragen, aber die Grenze der Frostverträglichkeit schon bei ca. -12° bis -15° erreicht ist. Da wären z. B. Gymnocalycium gibbosum und Verwandte.

Nun hatten wir heuer, ich sag´s mal so, zumindest einen Winter mit ein paar Frosttagen am Stück. Die tiefste Temperatur hatten wir am 12. Februar mit -16,2°C insgesamt waren es immerhin 5 frostige Nächte mit Temperaturen unter -10°. Weiter im Norden waren die Temperaturen noch etwas tiefer und die Frosttage auch ein paar mehr.

Über das was mir dann mein Datenlogger gezeigt hat war ich dann sehr überrascht. In den Frostnächten war der Temperaturabfall im ungeheiztem Gewächshaus um 7,5°C geringer als im Freien. Über den ganzen Herbst und Winter konnte ich beobachten dass der Temperaturunterschied zwischen innen und außen grösser wurde je kälter es war. Fiel die Temperatur im Freien etwa nur auf -4°C betrug der Unterschied nur etwa 2°C.

Vom kältesten Tag am 12. Februar hab ich hier mal zur Verdeutlichung ein Diagramm eingefügt.
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Zur Erklärung, die blaue Kurve zeigt den Temperaturverlauf meines beheizten Gewächshauses, die rote, auch wenn die Farbe hier auch nicht passt, ist der Temperaturverlauf im unbeheizten Gewächshaus und die Grüne zeigt die Temperatur im freien.

Für den 13. Februar noch ein weiteres Diagramm um zu zeigen das dies kein Einzelfall ist.
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Auch hier wieder, blau beheizt, rot unbeheizt und grün draußen. Zu erklären wäre da noch, dass das beheize GWH den ganzen Tag Sonne hat, das unbeheizte GWH im Winter die meiste Zeit im Schatten von Bäumen bzw. des Wohnhauses steht.
Bei beiden Gewächshäusern waren die Fenster immer geschlossen und das beheizte ist zusätzlich mit Noppenfolie isoliert.

In meinem alten Gewächshaus aus Glas, welches aber im Naabtal steht, war es mit -14,5°C dann doch etwas kälter. Leider kann ich das nicht mit in den Datenlogger aufnehmen da es etwa 3km entfernt von ihm steht.
Meine Pflanzen haben im Grunde genau das bestätigt. Ein Gymnocalycium das etwa -15°C aushalten musste sieht ganz anders aus, da haben einzelne schon mal Erfahrung damit gemacht. Manchen von den damaligen Probanten haben das auch nicht überlebt. So mussten Sie diesmal nicht einmal -10°C aushalten und das war für keinen der Kakteen die hier überwinterten ein Problem.

Natürlich muss man noch mit berücksichtigen dass die kalten Tage heuer relativ spät im Winter waren, so dass die Tageslänge mit dem damit verbundenen längeren Energieeintrag durch Sonnenstrahlung sicherlich auch für den günstigen Temperaturverlauf gesorgt haben. Da wäre eine Erfahrung solcher kalten Tage im Januar sicherlich interessant aber nicht unbedingt wünschenswert. Das Fazit wird sein, dass ich so nach und nach immer noch neue Arten ausprobieren werde, aber gleichzeitig dafür sorge, dass die Temperatur möglichst nicht unter -12°C fällt.

Also bis bald und Grüße

komtom

p.s. mich würde ggf. natürlich auch interessieren welche Erfahrungen ihr mit der Kalthauskultur gemacht habt.
komtom
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty Re: Kakteenkultur im Kalthaus

Beitrag  Dogma Mo 15 März 2021, 12:14

Interessant, daqrf man nach ein paar Eckdaten (Größe, Verglasung) fragen?
Ich habe mir vor Jahren mal von Beckmann so ein kleines gekauft mit dem Hintergedanken, dort Pflanzen aus der -10 Grad-Klasse zu überwintern (hier
). Dort habe ich auch mit Temperaturloggern das ganze verfolgt und festgestellt, dass es bei dem Tagesminimum in den frühen Morgenstunden so gut wie keinen Unterschied mehr zu draussen gab, also diese Bauweise bringt da nicht all zu viel. Da man auf 2 Seiten die Wände komplet herausnehmen kann, ist es aber ein sehr luftiges Schutzdach für die wärmeren Monate.
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty ...welche Grösse und...?

Beitrag  komtom Mo 15 März 2021, 18:28

Hallo Gemeinde, hallo Dogma,

bei mir ist es auch ein Gewächshaus von Beckmann Typ Allplanta, in dem die frostharten kultiviert werden. Es ist 4,09m x 2,70m oder so ähnlich. Eingedeckt ist es mit 16mm Altop-Stegplatten auf der Nordseite die normalen 16mm Stegplatten.

Hier mal ein Link zu meinem Bau - Bericht: https://www.kakteenforum.com/t9097p20-bau-meines-gw-und-erste-erfahrungen

also bis bald und Grüße
komtom
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty Re: Kakteenkultur im Kalthaus

Beitrag  Cristatahunter Mo 15 März 2021, 19:59

Ich nutze im Winter meinen Folientunnel als Kalthaus. Eher Eiskalthaus denn es hat keine isolierende Wirkung und ist hinten und vorne geöffnet so das Wind und Kälte ungehindert durchströmen kann. Die tiefste Temperatur im Tunnel war diesen Winter -12°C und letzten Winter -3°C. Da hat sich mir gezeigt was wirklich frosthart ist und was nicht.
Die meisten haben es gut überstanden.
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty ...noch was...

Beitrag  komtom So 21 März 2021, 20:05

Hallo Gemeinde, hallo Martin, hallo Stefan,

nun das mit dem kleinen Gewächshaus hat wohl nicht funktioniert weil es zum einem nicht so groß ist und dann denke ich, ist es auch kaum Winddicht und wie du ja selbst schreibst, ist es eher ein Schutzdach vor dem Regen. Mal noch eine Frage, waren bei deinem Experiment im Winter überhaupt Pflanzen dort untergebracht? Im Grunde habe ich bei meinem Kalthaus ähnliches erwartet, wie du es beschreibst. Die Temperaturen treffen sich ja am Morgen auch aber vor allem deswegen weil die Temperatur draußen zunächst schneller steigt als im GWH, das ist zunächst ein Paradoxon aber genauer betrachtet eigentlich ganz logisch. Denn die Temperatur im GWH fällt ja solange wie die Temperatur im Freien noch darunter liegt und weil das GWH auch noch im Schatten steht fängt es auch kaum Energie von der Sonne ein. Erst später wenn die Sonne hoch genug steht holt das GWH ein!

Also dann noch kurz zu Stefan, das bisherige Kalthaus war aus Glas und die Fenster waren Sommer wie Winter immer offen, es gab also keinerlei isolierende Wirkung, so wie es wohl auch bei deinem Folientunnel ist. Die Temperaturen fallen bei uns in der Oberpfalz aber doch immer wieder mal unter -12°C sogar noch, wo die Winter seit einigen Jahrzehnten immer wärmer werden. Und dann sind die meisten Kakteen welche das nicht vertragen eben mal alle weg oder stark geschädigt und das macht halt auf Dauer keinen Spaß. Aus diesem Grund habe ich eben begonnen das Kalthaus mit den Parametern Temperatur und auch Luftfeuchte zu beobachten.

Also bis bald und Grüße

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Kakteenkultur im Kalthaus Empty Re: Kakteenkultur im Kalthaus

Beitrag  Dogma Mo 22 März 2021, 08:14

In dem Gewächshaus stehen bei mir die halbwegs frostharten Arten aus der -10 bis -15°C-Klasse. Die absolut Frostharten stehen unter einem Vordach bzw. einfach draußen.
Der Hintergedanke war, die nächtlichen Frostspitzen abzufangen an den sehr kalten Tagen (wie es bei dir ja einigermaßen funktioniert hat) und tagsüber die Erwärmung und das Auftauen der Pflanzen zu erleichtern. Ersteres hat nicht gut funktioniert, zweiteres dafür um so besser. Womit wir bei dem 2. Problem sind: Um das Aufheizen auf teilweise über 40°C tagsüber zu vermeiden, müsste eigentlich ein automatischer Fensteröffner her, der aber leider die Frosttemperaturen in der Nacht auf Dauer nicht überlebt (jedenfalls die mir bekannten Modelle)
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty Re: Kakteenkultur im Kalthaus

Beitrag  Cristatahunter Mo 22 März 2021, 11:27

Frostharte sollten nicht in ungelüfteten Räumen bzw. Gewächshäuser stehen. Besser ist es mindestens ein Fenster offen lassen.
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty Re: Kakteenkultur im Kalthaus

Beitrag  Dogma Mo 22 März 2021, 11:55

Das würde ich aus meiner Erfahrung jetzt auch so unterstreichen. Die Entwicklung der Temperatur und der Luftfeuchte in geschlossenen und unregulierten GWH sind einfach unvorteilhaft.
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Kakteenkultur im Kalthaus Empty ...na ja!

Beitrag  komtom Do 15 Apr 2021, 22:43

Hallo Gemeinde,

grundsätzlich möchte ich mal anmerken dass der negative Einfluss der Luftfeuchte erst problematisch wird wenn das über einen längeren Zeitraum ist. Damit meine ich nicht ein paar Tage sondern über Wochen. Klaro, sobald es nicht mehr ganz so kalt wird mache ich zwei der Fenster wieder auf. Ob nun die Fenster geöffnet waren oder geschlossen, die Luftfeuchte war die meiste Zeit sowieso zwischen 80% und 90% bei geschlossenen Fenstern maximal 93% und das Szenario gab es über längere Zeit. Kakteen sind mir deswegen nicht kaputt gegangen. Gefährlich im Zusammenhang mit Luftfeuchtigkeit sind die ganzen Blütenreste, die so an den Pflanzen sind. Die sollte man spätestens im Herbst entfernt haben, besonders bei den Echinocereen. Es geht mir vor allem darum Temperaturspitzen abzufangen, weil es bei uns dann doch mal unter -20° C gehen kann und das hat funktioniert. Auch wenn es draußen doch diesmal nur -16°C waren. Ich würde bei Temperaturen die dann so tief gehen und es sich zeigt dass es im GWH dann doch auch kälter wird, mir sicher noch was einfallen lassen. Möglicherweise reicht ja da schon eine Abdeckung der Pflanzen mit Vlies oder beschichteter Folie. Besorgt habe ich das ja auch schon.

Also bis bald und Grüße

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