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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Arzberger Sa 20 Feb 2010, 22:44

Hallo Zusammen,

wie schon kürzlich angedeutet, möchte ich hier einmal meine Erfahrungen dazu schildern.

Man pfropft also winzige Sämlinge auf Selenicereus oder Pereskiopsis (evtl. auch Echinopsis) und
hat nach 1-2 Jahren blühfähige Pflanzen (mal von den grosswerdenden Arten abgesehen).

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Ca. zweieinhalb-jährige Pfropfungen

Die Pfröpflinge wachsen den Unterlagen davon, einige treiben eigene Wurzeln, oder brechen
die Unterlage durch das Eigengewicht einfach ab und werden meistens bewurzelt, oder
auch umgepfropft.

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Ehemalige Pfropfungen als Stecklinge zum Abtrocknen

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Nach ca. einem Monat erscheinen die Wurzeln

Spätestens zu diesem Zeitpunkt fragt man sich, wie es nun mit den noch gepfropften Pflanzen
weitergehen soll. Es gibt ja auch die Möglichkeit, die Unterlage zu verkürzen, wiederzubewurzeln
um sie dann in der Erde verschwinden zu lassen, was natürlich viel esthetischer aussieht als ein
"Kaktus am Stiel".

So habe ich also auch hiermit Einiges experimentiert. Bei den ersten Versuchen habe ich ein 2 cm
langes Stück des Selenicereus belassen. Dieses Stück Unterlage bewurzelt sehr schnell und kann
bald eingepflanzt werden. Die Erdmischung und die Wassergaben müssen natürlich (es ist ja immer
noch eine Pfropfung) auf die Unterlage abgestimmt sein. Damit das Stückchen nicht fault, wird es
nicht richtig eingegraben, sondern mit Steinen abgedeckt. Das sieht recht gut aus und das
Stück ist von einem "normalen" Kaktus nicht mehr zu unterscheiden.

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Melocactus azureus, 2 Jahre alt

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Mammilaria melanocentra, 2 Jahre alt

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Discocactus insignis mit 3 Jahren

Zuerst ging alles gut, aber nach einigen Monaten bemerkte ich bei ca. der Hälfte der Pflanzen ein
Stagnieren des Wachstums. Beim Austopfen sah ich, dass die Unterlage entweder eingetrocknet,
oder verfault war und ich musste diese Stücke dann doch bewurzeln. In einigen Fällen war die Fäulnis
sogar unbemerkt in den Pfröpfling eingedrungen und trotz Ausschneiden war es zu spät.

So ging ich also dazu über, die Pfröpflinge lieber zu bewurzeln, was auch fast immer reibungslos
gelingt. Erwähnenswert ist aber noch, dass die versenkten Pfropfungen auf Echinopsis wesentlich
besser abschneiden und ich damit gar keine Probleme hatte, nur kann es vorkommen, dass
plötzlich ein Echinopsis-Spross aus der Erde spriesst.

Trotzdem werde ich zu diesem Thema noch etwas weiter experimentieren, speziell mit Pereskiopsis
und der sehr resistenten (heimischen) Monvillea euchlora. Zur gegebenen Zeit werde ich dann
darüber wieder berichten.

Viele Grüsse
Alex










Spätestens zu diesem Zeitpunkt fragt man sich, wie es nun mit den noch
gepfropften Pflanzen weitergehen soll
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Echinopsis Sa 20 Feb 2010, 23:00

Hallo Alex,

vielen Dank für diesen super informativen Beitrag!
Wirklich spitze! Und auf dem einen Bild sehe ich so einen wunder, wunderschönen horstii mit Cephalium, der hat mich gleich angelacht. Embarassed Wieso wohnst du nur so weit weg, lieber Alex? Embarassed

Grüße!
Daniel

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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Gast So 21 Feb 2010, 08:28

Hallo lieber Alex,
wie immer habe ich Deinen Beitrag interessiert gelesen und
es macht mir immer wieder Spaß sie zu lesen....
Frage für mich als Nichtprofi - wachsen dann die gepfropften
Sämlinge gepfropft schneller als die ungepfropften?
lg Inge
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Arzberger So 21 Feb 2010, 12:24

Danke für Eure Antworten!

@Daniel,
ich frage mich immer, warum Ihr denn alle so weit weg wohnt...! Laughing

@Inge,
genau das ist der Grund einer Sämlingspfropfung. Je nach Art kann man damit rechnen,
dass die Pfröpflinge 4-5 mal schneller wachsen!

In einer alten KuaS ist ein Artikel von einem Russen, der durch Doppelpfropfung bei einem
N. leninghausii in 8 Monaten nach der Aussaat Blüten erzielte. Dabei wurde ein Pereskiopsis-
Trieb auf eine grosse Opuntia ficus-indica gepfropft und, nachdem die Pereskiopsis 1 m erreicht
hatte, darauf ein wenige Tage alter Sämling von N. leninghausii gesetzt.

Ich will ja keine Rekorde erzielen, aber wenn man schon mal im "fortgeschrittenen Alter" ist
und eine Sammlung wieder neu aufbauen will, greift man halt lieber zum "Turbo-System".
Es ist auch klar, dass in meinem Fall das Klima auch viel ausmacht und es unter anderen
Bedingungen vermutlich nicht so schnell gehen würde. Wink

Viele Grüsse
Alex
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Astrophytum So 21 Feb 2010, 14:17

Hi Alex,
in Deutschland gehen solche Wachstumzuwächse nur mit Technischen Hilfmitteln soviel ist klar.
Mich würde besonders interresieren wie oder wo du bei der Pereskiopsis schneidest, direkt bei der Verwachsungsstelle(bei Selenicereus kein Problem) oder etwas darüber da die P. etwas in den Pfröpfling einwachsen soll? Wie sind da deine Erfahrungen? Ich bin mir da nicht schlüssig. Mittlerweile pfropfe ich Sämlinge von der P. auf andere Unterlagen einfach um ohme etwas tiefer in den Pfröpfling zu schneiden, geht gut alle bisher angewachen ohne Probleme.
Mfg.Heinz
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Arzberger So 21 Feb 2010, 19:48

Hallo Heinz,

wenn Du die Unterlage komplett entfernen willst, nützt meistens ein Abschneiden an der
Pfropfstelle nicht viel, denn Pereskiopsis wächst stark in den Pfröpfling hinein. Bei säuligen
Formen schneide ich einfach etwas darüber ab, aber bei Kugelformen muss man die Unterlage
herausoperieren, was nachher einen richtigen Krater ergibt. Trotzdem sollte das nachherige
Bewurzeln kein Problem sein.

Viele Grüsse
Alex
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Astrophytum So 21 Feb 2010, 19:54

Also wächst sie doch etwas ein! Wie machst du das bei den Ariocarpen schneidest du da auch einen "Kegel" raus. Evtl kannst du da ma ein Bild eingeben wo zu sehn ist wieviel du herausoperierst. Danke schonmal für die Antwort.
Mfg.Heinz
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Arzberger Mi 24 Feb 2010, 00:02

Hallo Heinz,
ein Einwachsen ist bei flachkugeligen Arten kaum zu vermeiden.
Auch bei Ariocarpen schneide ich die Unterlage komplett heraus.
Ein Foto habe ich momentan nicht, aber eines von einem ausgeschnittenen
A. asterias. Dieser ist inzwischen angewurzelt.

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Viele Grüsse
Alex
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Gast So 28 Feb 2010, 09:30

Hallo Alex,
bleibt der Krater wenn sie wiederbewurzelt sind?
So wie es ausschaut arbeitest Du mit einem Bewurzelungshormon (oder was ist sonst das weiße Pulver?), leider ist Rhizopon bei uns nicht mehr zugelassen Crying or Very sad
LG
Jürgen
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Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter... Empty Re: Sämlingspfropfungen - wie geht es dann weiter...

Beitrag  Arzberger So 28 Feb 2010, 12:15

Hallo Jürgen,

ich nehme an, dass sich der Krater mit der Zeit verwächst, mal abwarten bis ich umtopfe...
Das Bewurzelungspulver (nur eine Marke gibt es hier) ist auch nicht so toll, ich probiere erst
seit einigen Monaten damit und scheint auch nicht besser zu funktionieren, als mit Holzkohle.
Eigentlich macht da mehr das Lecathon (gebrannte Tonkügelchen) aus, welches sehr gut
zum Bewurzeln geht.

Viele Grüsse
Alex
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