Umtopfen vor oder nachdem ersten Gießen

Okay vielen Dank euch allen. Dann macht es echt Sinn lieber noch bis April Mai zu warten.

Ich habe bisher immer im sehr zeitigen Frühjahr umgetopft, kurz bevor die Pflanzen zu blühen anfangen (gehöre ich jetzt noch zur "Winterfraktion"?). Das hat bei mir folgende Gründe:

- Da ich kein Gewächshaus habe, ist die aktive Phase generell kürzer, die Pflanzen fangen später an zu blühen und zu wachsen. Das möchte ich nicht unterbrechen.

- Häufig schließt sich die Wachstumsphase nahtlos an die Blühphase an, so dass ich die richtige Zeit abpassen müsste. Das ist zwar ein Bequemlichkeitsargument, aber da ich mich kenne - dass ich nämlich den richtigen Zeitpunkt versäumen werde - ist für mich ein Umtopfen im sehr zeitigen Frühjahr deutlich besser.

- Meistens habe ich sehr oder rein mineralisches Substrat, das im trockenen Zustand für mich leichter zu handeln ist (das ist aber nur ein marginaler Grund).

Ich kann aber einsehen, dass bei Gewächshaus- oder Folientunnelbesitzern ein späteres Umtopfen sinnvoll sein kann, und ich habe auch keine Erfahrungen mit anderen Methoden.

Danke für eure Auflistungen der Argumente! Das ist interessant und scheint u.a. von der Art der Kultur abzuhängen.

Bei mir ist es Balkonkultur im Freien mit kurzer Wachstumsphase, ohne Sommerpause und im Verhältnis zu den Gewächshaus-/Gartenbesitzern nur wenigen Pflanzen. Die meisten Pflanzen werden kühl (10-15° C), aber nicht kalt und verglichen mit Gewächshäusern sehr trockener Luft überwintert.

Ich habe bisher auch im Spätwinter oder Frühfrühling umgetopft. So dass die Wurzeln noch heilen können bevor die Pflanzen zum ersten Mal überbraust werden (bei mir mit Sprühflasche und ohne oder mit nur sehr oberflächlicher Benetzung des Substrats).

Hauptargumente für mich als Balkonpfleger sind auch, dass ich die ohnehin kurze Wachstumsphase nicht unterbrechen will und keine Sommerpause mache, vor der ein Umtopfen ohne weitere Unterbrechung möglich wäre.

Außerdem bilden sich im Winter die Wurzeln v.a. die feinen Faserwurzeln etwas zurück und treiben im Frühling neu aus. Das macht für mich das Umtopfen einfacher. Ich verletze weniger Wurzeln und sie sollen danach sowieso austreiben.

Ich verwende immer ganz trockenes Substrat zum Umtopfen. Welche Pflanzen umgetopft werden müssen schreibe ich mir im September schon in einer Liste auf. Dann kann ich auch rechtzeitig Substrat- und Topfbestand prüfen und ggf. nachbestellen. Es macht mir nichts aus im Flur oder Kellerraum umzutopfen (mit Musik, ohne Bier und in langen Hosen ) und im Winter hab ich einfach mehr Zeit.

Die meisten meiner Pflanzen fingen letztes Jahr direkt nach dem Umtopfen an zu wachsen als die Sonne stärker wurde und noch bevor das erste Wasser kam. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie langsam in Gang kommen, im Gegenteil. Mein einziges Problemkind in der Hinsicht wurde gar nicht umgetopft.

Dass die Pflanzen mit heruntergefahrenem Stoffwechsel empfindlicher sind und Verletzungen schlechter heilen ist natürlich ein Argument. Genauso wie Wurzelkontrolle. Bei letzterem hoffe ich einfach auf meine im Nahbereich guten Augen, die sogar Spinnmilben noch ganz knapp sehen können wie ich jetzt weiß. Für ersteres sehe ich weniger Probleme bei trockenem Substrat, kurz vor dem Ende der Winterruhe und bei nicht so kalter und deutlich trockenerer (Luftfeuchtigkeit) Überwinterung als im Gewächshaus.

Falls ich nächstes Jahr einen Teil meiner Pflanzen kalt (frostfrei im Minigewächshaus draußen) überwintere, überlege ich es mir für diese Pflanzen nochmal. Da sind die Stoffwechsel- , Kälte- und Feuchtigkeitsargumente natürlich durch andere Voraussetzungen auch anders gewichtet.

Ich topfe niemals im Winter um. Da habe ich weder Zeit noch Lust und schon gar keinen anständigen Platz.

Bei mir zieht eher das Argument, es beim Umtopfen selbst warm und gemütlich zu haben.

Gut eingewurzelte Pflanzen werden ohne Beschädigung des Wurzelballens in größere Töpfe gesetzt und das rein mineralische Substrat dann rundherum aufgefüllt.

Bei Sämlingen, Jungpflanzen und vielleicht ohnehin schon beschädigtem Wurzelwerk fällt schon mal das alte Substrat ab. Manche Pflanzen kommen dann anschließend unter besondere Beobachtung.

Bisher hatte ich bei dieser Vorgehensweise keine Probleme. Es gibt auch im Sommer immer mal Trockenphasen und natürlich gieße ich Umtopfkandidaten eine Weile nicht und mache das auch nicht unbedingt, wenn die Pflanzen gerade blühen. Aber selbst bei Knospenbildung würde ich gegebenenfalls umtopfen. Nun muss ich dazu sagen, dass ich fast alles in rein mineralischem Substrat stehen habe und kaum Probleme mit Ungeziefer bestehen

Alles in allem mache ich wenige Gesumse mit den Pflanzen. Da brauche ich kein großes Für und Wider.

Das muss jeder selber mit seinen Möglichkeiten machen. Im Winter halten meine Pflanzen Ruhezeit ein. Ruhezeit heißt ich lasse sie in Ruhe. Im Winterquartier ist fast jeder Platz besetzt. Also habe ich keinen Platz am gleichen Platz wieder einen grösseren Topf hinzustellen. Im Winter stehen in kleinen Frostfreien Gewächshäusern die Kakteen Topf an Topf. Ich habe keinen Platz um auch noch in den kleinen Gewächhäusern zu stehen geschweige denn umzutopfen. Ich müsste einzelne Pflanzen aus dem Gewächshaus in die Wohnung oder Keller holen und da umtopfen. Das ist nicht Zielführend und nicht effektiv. Ich müsste mit den Pflanzen ins winterliche Freie rauslaufen und in unser Wohnhaus rein laufen. Ich müsste Substrate vormischen und in Kesseln in die Wohnung oder Keller tragen und abwarten bis das Substrat staubtrocken wird. Dann müsste ich Töpfe in unser Haus schleppen das ist mir alles nicht effizient.
Im Sommer habe ich alles im Folientunnel. 12 verschiedene Topfgrössen zum Aussuchen. 10 verschiedene Komponenten um Substrate zu mischen. Einen Kubikmeter Mineralsubstrat als Grundlage für meine Mischungen und jede Menge Platz für umtopfen. Es stehen sehr viele Pflanzen bei mir und ich muss jedes Jahr sehr viel umtopfen. Manchmal kommt mein Freund einen ganzen Tag zu mir und wir topfen gemeinsam um. Das können bis zu 1000 Pflanzen sein die einen neuen Topf bekommen.

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Hallo Freunde;
Ich glaube nicht, dass es den Pflanzen zum Nachteil gereicht, wenn sie in der Ruhezeit umgetopft werden, das. praktiziere ich schon viele Jahre mit Erfolg! Sie wachsen im Frühjahr wie alle Ungetopften normal weiter .und es ist schön dem zuzusehen ! Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, wie er es macht.

Bei grossen Pflanzen ist das nicht einfach zu beurteilen und einordnen. Beim pikieren von einjährigen Sämlingen ist der Winter suboptimal.
Erwachsene Pflanzen haben da mehr Reserve. Erwachsene Kakteen können auch mit wenig aktiven Wurzeln gedeihen.

Hallo. Ich habe eine Eriosyce/ Neoporteria bekommen, deren Dornen unten schon etwas den Topf rausdrücken, bzw. wird es etwas eng.
Der Vorgänger hat den Kaktus vor ca. 2 Wochen angegossen.
Mit dem Umtopfen lieber bis nächstes Jahr warten oder doch noch machen?
Was meint ihr?
Lg Dani

Zwei Wochen? Stürz ma den Topf - vorher (nicht mit den 5kg-Hammer volle Pulle) den Topf allseitig beklopfen und dann kopfüber den Boden sachte behämmern, so sollte der rausrutschen.

Dann in Seramis einsetzen DeDa. So würd ich das machen. Falls Tontopf, isses noch einfacher: Scherben bringen Glück und so hat man Abzugslochbedeckungsmaterial.

Man kann auch auf Hydrokulur umstellen.

Scheenen Sonntach noch!

Hm, die Kakteen haben doch einen festen Sandballen dran. Habs mal vorsichtig, ohne Wasser, entfernt. Passt das so, oder soll ich noch auswaschen?

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