"Instrumente" desinfizieren
+12
Cristatahunter
cactuskurt
romily
Torro
cyrill
konsilia2014
NorbertK
Liet Kynes
DanielDD
karlchen
Astrofreak
Astrophytum Fan
16 verfasser
Seite 3 von 4
Seite 3 von 4 • 1, 2, 3, 4
Re: "Instrumente" desinfizieren
Ich nehme Stanleymesser das wir jedes mal Pfropfen neu genommen mit meinen Vorlauf gereinigt und auch zwischendurch mit Vorlauf gereinigt und wird nur einen Tag verwendet, wird nicht Weggeschmissen bekommt ein Bekannter Malermeister zum verbrauchen.
LG Kurt
LG Kurt
cactuskurt- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3033
Lieblings-Gattungen : alle Winterharten kakteen
Re: "Instrumente" desinfizieren
Hallo Ihr Lieben
da schein ich ja ein heißes Thema wieder hochgegraben zu haben. Die sicherste Methode ist und bleibt das Abflammen der Klinge, darüber sollten wir uns doch einig sein, oder? Wie die Klinge vor dem erneutem Abflammen vom Pflanzensaft befreit wird, ist jedem selbst überlassen. Ich mache es z.B. mit Spiritus. Zum Abflammen benutze ich ein Sturmfeuerzeug (die Dinger mit der harten Flamme). Wenn jemand anders Argumentiert, dann wohl aus Bequemlichkeit, weil große Mengen verarbeitet werden müssen, da ist das Abflammen hinderlich und Zeitaufwendig.
da schein ich ja ein heißes Thema wieder hochgegraben zu haben. Die sicherste Methode ist und bleibt das Abflammen der Klinge, darüber sollten wir uns doch einig sein, oder? Wie die Klinge vor dem erneutem Abflammen vom Pflanzensaft befreit wird, ist jedem selbst überlassen. Ich mache es z.B. mit Spiritus. Zum Abflammen benutze ich ein Sturmfeuerzeug (die Dinger mit der harten Flamme). Wenn jemand anders Argumentiert, dann wohl aus Bequemlichkeit, weil große Mengen verarbeitet werden müssen, da ist das Abflammen hinderlich und Zeitaufwendig.
NorbertK- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1494
Lieblings-Gattungen : Epiphyllum, Echinopsis
Re: "Instrumente" desinfizieren
Hallo Norbert
Ich habe mit meiner Methode sehr wenig Verluste. Verluste gibt es so oder so werde mich zum Thema nicht mehr Äußern.
Ich habe mit meiner Methode sehr wenig Verluste. Verluste gibt es so oder so werde mich zum Thema nicht mehr Äußern.
cactuskurt- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3033
Lieblings-Gattungen : alle Winterharten kakteen
Re: "Instrumente" desinfizieren
...heißes Thema wieder hochgegraben zu haben.
Dafür soll dir auch das goldene Schäufelchen verliehen werden.
Ob das jetzt die sicherste Methode ist?Die sicherste Methode ist und bleibt das Abflammen der Klinge, darüber sollten wir uns doch einig sein, oder?
Wenn ich viel zu schneiden habe, verwende ich abwechselnd zwei Messer,
von denen eines immer in einem Glas mit 70-prozentigem steht.
sterile Grüße
Fred
Fred Zimt- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 5560
Re: "Instrumente" desinfizieren
Was, Abflammen soll nicht das sicherste sein? Das kommt dann wohl darauf an wie schnell man das Schnittwerkzeug an der Flamme vorbeiführt. Rotglühend muß es aber nun auch nicht werden und wenn es blaugrau anläuft hat man sicher schon genug abgeflammt.
NorbertK- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1494
Lieblings-Gattungen : Epiphyllum, Echinopsis
Re: "Instrumente" desinfizieren
Wenn's blaugrau anläuft war's sicher über 350°C heiß. Sollte ausreichen...
Ich ging heimlich davon aus, daß man sich beim Abflammen lieber in einem Temperaturbereich tummelt,
in dem die Klinge keinen Schaden nimmt. Mein Fehler.
Grüße
Fred
Ich ging heimlich davon aus, daß man sich beim Abflammen lieber in einem Temperaturbereich tummelt,
in dem die Klinge keinen Schaden nimmt. Mein Fehler.
Grüße
Fred
Fred Zimt- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 5560
Re: "Instrumente" desinfizieren
Abflammen ist nicht zwingend das Sicherste, auch nicht bei vorhergehender alkoholischer Desinfektion. Das ist immer auch von der Kontaktzeit zur Flamme abhängig.
In diesem Zusammenhang wird leider einiges miteinander vermischt bzw. verwechselt. Bei den beschriebenen Verfahren gibt es zwei angestrebte Ergebnisse, zum einen die
Desinfektion, zum anderen die Sterilisation.
Bei der Desinfektion ist ganz offiziell zulässig, dass von 100.000 Keimen nach dem Verfahren höchstens noch 1 vermehrungsfähiger/koloniebildender Keim überlebt.
Bei der Sterilisation möchte man hiernach restlos alle Keime abgetötet wissen, einschließlich Dauerstadien wie z.B. Sporen und Zysten. Ganz sinnvoll, wenn man bedenkt, dass die Generationszeit (Verdopplungsrate) bei manchen Mikroorganismen unter 20 Minuten liegt und so bereits nach 8 Stunden aus einer einzigen "Keimzelle" rund 17 Millionen, nach 12 Stunden schon knapp 69 Milliarden neue Organismen entstanden. Auch wenn die Generationszeit bei vielen für unseren Fall in Frage kommenden Mikroorganismen bei mehreren Stunden liegt und währenddessen auch bereits wieder welche absterben, ist das Ergebnis doch irgendwann das Gleiche. Die angestrebte Keimfreiheit/Sterilisation ist oftmals gar nicht oder nicht risikofrei zu erreichen, weil die verfügbaren Verfahren nicht zwischen erhaltenswerten und abzutötenden Zellen unterscheiden können. So könnte zwar eine Hochdrucksterilisation eine Infektion im Kaktus abtöten, der Kaktus wäre aber anschließend auch Matsch. Glücklicherweise müssen wir in diesem Zusammenhang lediglich unsere Arbeitsgeräte "reinigen", wofür sich einige Verfahren anbieten. Ausreichend steril wären die Gerätschaften, kämen sie aus einer Dampfsterilisation wie dem bereits angedeuteten Autoklaven (min. 121°C, min. 20min), würden radioaktiv bestrahlt, (wenn keine Legionellen zu erwarten sind ginge auch eine UV-Bestrahlung), ebenso gibt es verschiedene Lösungen für eine chemische Sterilisation. Am Praktikabelsten ist für uns aber das Alkoholwischen oder/und Abflammen, weil so in kürzester Zeit die höchste Keimzahlreduktion ermöglicht wird. Wer steckt denn sein Messer (wie empfohlen nach jedem Schnitt) wieder und wieder für 20 Minuten in den Schnellkochtopf?
Zum Abflammen noch einige Gedanken:
- Zuverlässig (weil sichtbar) sterilisiert wäre tatsächlich erst beim Glühen der Messerklinge, vorher wäre die erreichte Temperatur ein Glücksspiel.
- Wenn das Abflammen so zuverlässig sterilisiert, wozu dann noch die vorangehende Wischdesinfektion mit alkoholischen Lösungen?
- Was geschieht eigentlich mit der (Pilz)Spore aus der Luft, die unmittelbar nach dem Pfropfen auf der Schnittfläche Platz nimmt?
Was ich damit andeuten will: So 'ne Pflanze hat sehr wohl ein eigenes Abwehrsystem, sonst gäb's wahrscheinlich gar keine mehr. Auch wenn der Doktor mit seinem Isoprop-Tüchlein brav an der Einstichstelle herumwischt, ist der enthaltene Alkohol weder sporozid und auch nur teilweise viruzid - und doch würde niemand auf die Idee kommen, unseren Arm oder gar den ganzen Arzt vorher zu flambieren oder anderweitig zu sterilisieren, weil es schlicht überflüssig ist. Unser Körper regelt das schon. Wichtig ist eine drastische Keimzahlreduktion, noch viel mehr bei immungeschwächten Lebensformen. Steriles Pfropfen jedoch wird immer eine Illusion bleiben.
1. Die Pfropfumgebung wird immer einen Keimdruck auffweisen (oder hat jemand eine Isolator-Sicherheitswerkbank im Sicherheiststufe 4-Labor?)
2. Das Pflanzenmaterial wird immer einen Keimdruck aufweisen (alleine was Pfröpfling und Unterlage an Mitbewohnern auf der Epidermis haben... *ärx*)
3. Versiegelt jemand die Schnittflächen nach der Pfropfung keim- aber gleichzeitig nicht gasdicht?
Um gesunde Pflanzen zu pfropfen reicht eine Wischdesinfektion mit einer mindestens 65%igen alkoholischen Formulierung aus. Wer ganz sicher gehen (und andauernd seine Klingen schärfen) will, möge verbleibende Viren und Sporen anschließend noch verbrennen. So wie früher die Buschdoktoren das Spülwasser ihrer Operationsbestecke auf die behandelten Wunden ihrer Patienten gegossen haben, kann man sicher mit einem nicht zwischengereinigten und abgetrockneten Messer "in einem Rutsch" durcharbeiten. Mikrobiologisch betrachtet ist diese Verfahrensweise natürlich eine absolute Katastrophe. Deswegen genau wie angesprochen: zwischendurch immer wieder Alkohol! Dann klappts auch mit dem Nachbarn.
In diesem Zusammenhang wird leider einiges miteinander vermischt bzw. verwechselt. Bei den beschriebenen Verfahren gibt es zwei angestrebte Ergebnisse, zum einen die
Desinfektion, zum anderen die Sterilisation.
Bei der Desinfektion ist ganz offiziell zulässig, dass von 100.000 Keimen nach dem Verfahren höchstens noch 1 vermehrungsfähiger/koloniebildender Keim überlebt.
Bei der Sterilisation möchte man hiernach restlos alle Keime abgetötet wissen, einschließlich Dauerstadien wie z.B. Sporen und Zysten. Ganz sinnvoll, wenn man bedenkt, dass die Generationszeit (Verdopplungsrate) bei manchen Mikroorganismen unter 20 Minuten liegt und so bereits nach 8 Stunden aus einer einzigen "Keimzelle" rund 17 Millionen, nach 12 Stunden schon knapp 69 Milliarden neue Organismen entstanden. Auch wenn die Generationszeit bei vielen für unseren Fall in Frage kommenden Mikroorganismen bei mehreren Stunden liegt und währenddessen auch bereits wieder welche absterben, ist das Ergebnis doch irgendwann das Gleiche. Die angestrebte Keimfreiheit/Sterilisation ist oftmals gar nicht oder nicht risikofrei zu erreichen, weil die verfügbaren Verfahren nicht zwischen erhaltenswerten und abzutötenden Zellen unterscheiden können. So könnte zwar eine Hochdrucksterilisation eine Infektion im Kaktus abtöten, der Kaktus wäre aber anschließend auch Matsch. Glücklicherweise müssen wir in diesem Zusammenhang lediglich unsere Arbeitsgeräte "reinigen", wofür sich einige Verfahren anbieten. Ausreichend steril wären die Gerätschaften, kämen sie aus einer Dampfsterilisation wie dem bereits angedeuteten Autoklaven (min. 121°C, min. 20min), würden radioaktiv bestrahlt, (wenn keine Legionellen zu erwarten sind ginge auch eine UV-Bestrahlung), ebenso gibt es verschiedene Lösungen für eine chemische Sterilisation. Am Praktikabelsten ist für uns aber das Alkoholwischen oder/und Abflammen, weil so in kürzester Zeit die höchste Keimzahlreduktion ermöglicht wird. Wer steckt denn sein Messer (wie empfohlen nach jedem Schnitt) wieder und wieder für 20 Minuten in den Schnellkochtopf?
Zum Abflammen noch einige Gedanken:
- Zuverlässig (weil sichtbar) sterilisiert wäre tatsächlich erst beim Glühen der Messerklinge, vorher wäre die erreichte Temperatur ein Glücksspiel.
- Wenn das Abflammen so zuverlässig sterilisiert, wozu dann noch die vorangehende Wischdesinfektion mit alkoholischen Lösungen?
- Was geschieht eigentlich mit der (Pilz)Spore aus der Luft, die unmittelbar nach dem Pfropfen auf der Schnittfläche Platz nimmt?
Was ich damit andeuten will: So 'ne Pflanze hat sehr wohl ein eigenes Abwehrsystem, sonst gäb's wahrscheinlich gar keine mehr. Auch wenn der Doktor mit seinem Isoprop-Tüchlein brav an der Einstichstelle herumwischt, ist der enthaltene Alkohol weder sporozid und auch nur teilweise viruzid - und doch würde niemand auf die Idee kommen, unseren Arm oder gar den ganzen Arzt vorher zu flambieren oder anderweitig zu sterilisieren, weil es schlicht überflüssig ist. Unser Körper regelt das schon. Wichtig ist eine drastische Keimzahlreduktion, noch viel mehr bei immungeschwächten Lebensformen. Steriles Pfropfen jedoch wird immer eine Illusion bleiben.
1. Die Pfropfumgebung wird immer einen Keimdruck auffweisen (oder hat jemand eine Isolator-Sicherheitswerkbank im Sicherheiststufe 4-Labor?)
2. Das Pflanzenmaterial wird immer einen Keimdruck aufweisen (alleine was Pfröpfling und Unterlage an Mitbewohnern auf der Epidermis haben... *ärx*)
3. Versiegelt jemand die Schnittflächen nach der Pfropfung keim- aber gleichzeitig nicht gasdicht?
Um gesunde Pflanzen zu pfropfen reicht eine Wischdesinfektion mit einer mindestens 65%igen alkoholischen Formulierung aus. Wer ganz sicher gehen (und andauernd seine Klingen schärfen) will, möge verbleibende Viren und Sporen anschließend noch verbrennen. So wie früher die Buschdoktoren das Spülwasser ihrer Operationsbestecke auf die behandelten Wunden ihrer Patienten gegossen haben, kann man sicher mit einem nicht zwischengereinigten und abgetrockneten Messer "in einem Rutsch" durcharbeiten. Mikrobiologisch betrachtet ist diese Verfahrensweise natürlich eine absolute Katastrophe. Deswegen genau wie angesprochen: zwischendurch immer wieder Alkohol! Dann klappts auch mit dem Nachbarn.
Pieks- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2600
Lieblings-Gattungen : Die mit B. B-Gattungen.
Re: "Instrumente" desinfizieren
@Pieks
So weit ausholen war nun auch nicht nötig. Es ging einfach nur darum, dass keine Übertragung, von was auch immer, von einer zur anderen Pflanze durch Unachtsamkeit geschieht, wenn geschnitten wird. Wir machen hier ja keine Gewebekulturen mit Nährböden, wo es dann wirklich darauf ankommt unter Sterilen Bedingungen zu arbeiten. Und ob du es glaubst oder nicht, gegen Schimmelpilze ist UV-Strahlung nutzlos.
So weit ausholen war nun auch nicht nötig. Es ging einfach nur darum, dass keine Übertragung, von was auch immer, von einer zur anderen Pflanze durch Unachtsamkeit geschieht, wenn geschnitten wird. Wir machen hier ja keine Gewebekulturen mit Nährböden, wo es dann wirklich darauf ankommt unter Sterilen Bedingungen zu arbeiten. Und ob du es glaubst oder nicht, gegen Schimmelpilze ist UV-Strahlung nutzlos.
NorbertK- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1494
Lieblings-Gattungen : Epiphyllum, Echinopsis
Re: "Instrumente" desinfizieren
Tut mir leid, dass ich deine Aufmerksamkeitsspanne so schändlich überschritten habe. Ich befürchte, dass dieses Thema aber außer dir noch andere interessiert. Im Zweifelsfall: einfach weiterklicken.So weit ausholen war nun auch nicht nötig.
Nein, ging es nicht. Die Ausgangsfrage warEs ging einfach nur darum, dass keine Übertragung, von was auch immer, von einer zur anderen Pflanze durch Unachtsamkeit geschieht, wenn geschnitten wird.
Und, ganz recht, ich glaube es nichtAstrophytum Fan schrieb:Hallo, hat vielleicht jemand nen Tipp wie ich meine Rasierklingen für die Pfropfungen am besten Desinfiziere?
weil es schlicht falsch ist. Gegen UV-C haben Pilze keine Chance. Im Solarium oder vor der Schwarzlichtlampe sieht das schon ganz anders aus....gegen Schimmelpilze ist UV-Strahlung nutzlos...
Aber wer pfropft schon in der Disco...
Pieks- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2600
Lieblings-Gattungen : Die mit B. B-Gattungen.
Re: "Instrumente" desinfizieren
Okay, hab mich vielleicht etwas überzogen ausgedrückt. Fakt ist aber das für Schimmelpilz und deren Sporen die letal wirkende UV-C Dosis um ein vielfaches höher liegt als für Viren, Bakterien oder Hefen. Hinzu kommt, das UV-C Strahlung Festkörper nicht durchdringt, auch Glas oder transparente Kunststoffe nicht. Deshalb nur bedingt nutzbar.
NorbertK- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1494
Lieblings-Gattungen : Epiphyllum, Echinopsis
Seite 3 von 4 • 1, 2, 3, 4
Seite 3 von 4
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten