Gießwasser

Schonmal danke soweit @ Stefan. Zumindest halte ich es für möglich, es nach deiner Methode mal zu versuchen. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, brauche ich 39 ml Stammlösung auf 10l meines Wassers, richtig ?
Was kann denn passieren, wenn man da etwas versehentlich überdosiert ?
Es wäre kein Gewinn, wenn ich mir nur das häufige Umtopfen erspare, aber am Ende der Verlust durch falsch ausgeführte Chemie-Experimente zustande käme.

Du hast es schon richtig verstanden, 39 ml sind nötig, um alles Calcium aus 10 l Leitungswasser auszufällen. Ich weiß nicht, wie eine Überdosierung auf Pflanzen wirkt (außer dass das Wasser dann sehr schnell sauer wird), aber generell würde ich dir eher empfehlen, ein bißchen weniger zu nehmen. An deiner Stelle würde ich 35 ml verwenden, dann ist das Wasser schon leicht angesäuert und noch ein klein wenig Calcium übrig. Das brauchen die Pflanzen ja auch.

So, eine Nacht darüber geschlafen komme ich zu folgender Erkenntnis : Stefans Methode wäre für mich schonmal die Nerven-freundlichste mit Oxalsäure, aber ich habe ja gestern noch mein Vitanal bekommen. Darauf und noch ausführlicher in der mail von Uhlig, steht eine kleine Tabelle. Diese verrät einem, wie man den PH-Wert des Wassers mit Vitanal entsprechend senken kann, damit aus Leitungswasser Spritzbrühe wird. Dies ist auch nötig, weil nur bei PH 5,5- 6 ENVIRepel (Stärkung- und Schädlingsvertreibung/Befallsprophylaxe)beigemischt werden kann, da dieses sonst nicht wirken würde. Es wird ausdrücklich geschrieben, dass auch bereits auf den Pflanzen vorhandene Kalkflecken, nach Behandlung mit dieser (Vitanal-Sauer kombi äquivalenten) Brühe beseitigt würden.
Ich werde mir jetzt noch im Zoohandel einen Wasser-Schnelltest (Teich-Aquarienbedarf) besorgen und das mit Vitanal behandelte Wasser anschließend messen. Mal sehen was dann neben dem PH noch der KH Wert sagt. Im Endeffekt müsste eigentlich so auch eine ebenso leicht saure und kalkarme Spritzbrühe entstehen, wie durch die Oxalsäure Methode. Zumindest liest es sich für mich so. Hergestellt und vertrieben werden die von mir bei Uhlig georderten Produkte überigens nicht von Dr. Rech ( wie von Uhlig behauptet), sondern von Mack bio-agrar. Von dort stammt wohl auch die mit zugesandte Produktbeschreibung.
Was ich jetzt nicht verstehe, ist wie genau die "Anti-Kalk"-Wirkung zustande kommen soll, verglichen mit der Oxalsäure-Methode. Es ist die Rede von Netzmittel etc. . Habe die Produktbeschreibung hier bereits gepostet : https://www.kakteenforum.com/t677p30-vitanal-erfolge-oder-nicht#25625

Obacht, du bekommst da gerade etwas durcheinander.
Mit Oxalsäure wird Calcium ausgefällt, der (Haupt)bestandteil der Wasserhärte. Da Oxalsäure auch sauer wirkt, wird auch das vorliegende Hydrogencarbonat zerstört, der pH-Wert sinkt. Mit dieser Methode entziehst du dem Wasser Salze.
Mit Vitanal wird das Wasser nur mild angesäuert, das Calcium is nach wie vor da (das Wasser ist also immer noch hart). In der Produktbeschreibung steht auch nur, dass Kalkflecken entfernt werden. Kalk löst sich im Sauren, deshalb gehen die Flecken an der Epidermis ab. Das ändert aber nichts an den im Wasser/Substrat vorhandenen Ionen.
Es kommt also darauf an, was du erreichen willst: ein möglichst salzarmes Wasser oder nur ein saures.

ciao
Stefan

Wieder ein Stück weiter, vielen Dank. Mein letzter Trumpf in dem Zusammenhang wäre unser Kohlenstoff-Filtergerät für Babynahrung. Die Produktbeschreibung ( heute entdeckt) empfiehlt das Gerät auch ausdrücklich zur Gießwasserherstellung "...das Schnittblumen länger frisch hält" . Leider ist die genaue Inhaltsbeschreibung nicht vorhanden und ich weiss nicht mehr, als dass durch das Gerät das Wasser enthärtet wird . Zumindest steht das auf der Seite von BRITA und deren Produkten von Tischwasserfiltern sehen genau so aus wie unseres.
Eigentlich müsste ich doch auch zu einem guten Ergebnis kommen, wenn ich vor der Vitanal-Prozedur mit dem Gerät das Wasser enthärte, oder ?
Falls diese praktischere Möglichkeit auch keine ist, werde ich wohl versuchen eine Apotheke zu finden, die mir nicht gleich nur Sack-weise Oxalsäure-Dihydrat verkaufen will. Die Apotheke in der Nachbarschaft reagierte nämlich schon ebenso auf die Frage nach Kaliumpermangeanat.

Moin Tim,

Britta Wasserfilter funktionieren auch. Mit Aktivkohle und anderem Schnickschnack wird auch ein Teil der Salze aus dem Wasser geholt. Aber m.E. ist das eine teure Alternative, da die Kapazität begrenzt ist. Ist sicher eine Alternative, wenn du nicht besonders viel Wasser enthärten willst, aber bei großen Mengen lohnt das nicht.

Such dir eine große, vielbeschäftigte Apotheke. Die kleinen haben Chemikalien selten vorrätig und müssen sie bestellen. Und dann wollen sie natürlich die ganze Menge verkaufen, was sollen sie denn mit Restmengen anfangen. Auf der anderen Seite wundert mich ein wenig, dass man dir große Mengen KMnO4 verkaufen wollte. Manche wollen es gar nicht mehr verkaufen, böse Menschen könnten nämlich Schlimmes damit anstellen...

ciao
Stefan

Hi Stefan. Ja das hat mich auch gewundert. Ich halte für möglich, dass dieser Mensch das erste Mal seit langem so eine Anfrage bekam und sich der aktuellen Lage nicht ganz bewusst war. Dazu habe ich nicht selbst dort gefragt, mir wurde die Nachricht überbracht. Ich denke es war eine Routinereaktion, weil der Herr sehr gerne fachsimpelt und nicht viel zu tun hat. Ist noch eine richtig alte gemütliche Apo- mit Holz-Theke (was für ein Sprachwitz ).
Also an der Oxalsäure und Co. werde ich schon dran bleiben. Derzeit läuft der Wasserfilter hier nur sowieso, daher muss ich ihn nicht extra für die Pflanzen kaufen. So eine Patrone kostet 6-7 Euro und hält beim Normalverbraucher ca. 1 Monat. Die ersten 3 gefilterten Liter soll man garnicht trinken, damit soll man lt. Hersteller sogar lieber Blumen gießen (Trübung).
Bis ich also das richtige Apotheker-Angebot gefunden habe, wird das neue Substrat wenigstens nicht verkalkt und ich kann endlich mit dem Nebeln beginnen.

Edit : PH/KH Tests besorgt, gefiltertes Wasser gemessen : KH 6, PH 6,5...Verwirrt mich total, anscheinend ist der PH-Wert leicht gesenkt worden. Aber wenn sich der KH-Test nur auf die Karbonathärte bezieht, hat sich da überhaupt nichts getan. Es sei denn, das Wasser würde ab Werk durchs Leitsystem zum Verbraucher doch noch mit Kalk angereichert, welcher durch meinen Filter wieder entzogen wurde. Falls der Test sich auf die Gesamthärte bezieht, hätte ich sie von 10 auf 6 gesenkt. Was ich daraus für Handlungskonsequenzen ableiten soll, weiss ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht....

Erstmal: die Carbonathärte hat rein gar nichts mit dem "Kalk" im Wasser zu tun. Sie bezieht sich ausschließlich auf die vorhandenen Hydrogencarbonationen. Und diese kommen im Wasserwerk (wenn nicht schon vorher aus dem Boden) und nicht in der Leitung ins Wasser.
Wenn du dir deine Wasseranalyse ansiehst, steht da Carbonathärte 5,7°dH, dein Test zeigt 6. Im Rahmen der Messgenauigkeit, würde ich sagen (wobei ich nichts ungenaueres kenne als KH-Teststäbchen). Mit der Gesamthärte hat das nichts zu tun, die kann durchaus gesunken sein. Das kann aber mit dieser Methode nicht bestimmt werden.
Falls die gemessenen Werte stimmen, hast du nun ganz schwach saure Bedingungen und HCO3-Ionen, die im Sauren nicht stabil sind. Lass das Wasser mal über Nacht stehen und mache die Messung dann nochmal.

ciao
Stefan

Okay, werde ich machen. Sind übrigens keine Messstäbchen, sondern Reagenztropfen.